Hier werden keine Pfarrer oder Pfarrertypen "vorgeführt"!
Die Seiten über Pfarrertypen sind - dank einer speziellen
Software "gratia-view" nur auf PfarrerInnen-PC's zu lesen!
Selbst Pfarrer - insofern sie vom jeweiligen Typ nicht betrof-
fen sind - sehen auf dieser Seite nur unleserliche Hierogly-
phen. Sollten Sie also - als Unbetroffene/r hier etwas lesen
können, dann hat die Software leider versagt!

 

 

 

Der Typ des "neidvollen Pfarrers"

ähnelt dem "Ehrpusseligen", ist aber gleichermaßen mit sich selbst
wie mit den Kollegen (weniger den Kolleginnen) befaßt. Vom vorigen Typ
trennt ihn allerdings das deutlich geringere Selbstbewußtsein: Er sieht
auch nach den anderen Amtsträgern seines Bereichs - aber weniger um von
ihnen zu lernen, als sich mit ihnen zu messen und zu vergleichen.

Hat ein Kollege irgendeine Sache zustande gebracht, über die am Ende gar
die Zeitung ewas geschrieben hat, dann interessiert den Neidvollen weniger, ob
es gut war, theologisch oder pädagogisch durchdacht und wertvoll, sondern mehr,
warum über den Adventsbazar seines Frauenkreises oder seine Predigtidee
zum Buß- und Bettag in der Tupfinger Stimme kein Wort zu lesen war?

Sollte sich ein Mensch aus der Gemeinde je erlauben, die Sonntagskolumne
des ungeliebten Kollegen auch nur zu erwähnen oder gar zu bekennen, er habe
neulich eine Predigt im Nachbarort gehört, die womöglich mehr gewesen sein soll
als unsinniges Gestammel, dann hängt diesem Gemeindeglied auf ewig das
Rüchlein eines Sympathisanten mit dem gegnerischen Lager, ja, der versuchten
Fahnenflucht an.

Unerträglich ist dem Neidvollen, wenn wirklich in seiner Umgebung ein Pfarrer
wirkt, der von Gott mehr Gaben verliehen bekommen hat, als die Fähigkeit,
stockend aus der Agende vorzulesen und Täuflinge oben mit Wasser zu begießen.

Wenn der Neidvolle - am Ende gar auf regelmäßigen - Kanzeltausch mit einem
bestimmten Kollegen eingeht, sollte sich der so "Geehrte" keinesfalls sicher sein, 
daß er dem Neidvollen als besonders begnadeter Kanzelredner gilt! Ein solcher 
nämlich darf seine Kanzel niemals betreten. 
Entsprechendes gilt auch für regelmäßige Kasualvertretung in Urlaubszeiten, zu 
der sich der Träger eines neidgelben Beffchens gewiß keinen Charismatiker ein-
laden wird.

Die guten Charakterzüge des neidvollen Pfarrers sind seine treffende Wahrneh-
mung noch der kleinsten Talentspuren seiner "Konkurrenten", als die er jeden Kollegen
im Umkreis von 30 km einstuft. Außerdem ist er ein Kämpfer - allerdings nur bis zu der
unerträglichen Erkenntnis, daß ein anderer ihm wirklich über, beliebter bei den
Leuten oder ein besserer Prediger ist. Diese Erkenntnis führt zu totaler Ablehnung
und Isolation der unerreichbaren "Gegner".

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