Erklärung zum Kurpfarramt
am Sitz der Kirchenleitung
(25/27 Stelle auf 1 Jahr - jeder 3. Bewerber erhält eine
Designer-Urne!):
Briefseelentsorger
Wie viele Briefe bekommt eine Kirchenverwaltung
und -leitung täglich! Und wie wenige
können beantwortet werden! Hier ist das Betätigungsfeld
der Briefseelentsorgerin bzw.
des Briefseelentsorgers. Die diskrete aber würdige Beseitigung
von Briefen unangeneh-
mer Kritiker, bittstellender Kirchenvorstände, die nach jahrelanger
Vakanz endlich einen
Pfarrer haben wollen, Mahnschreiben ländlicher Dekanatssynodaler
und ewig gelangweilter
Profilpfarrstelleninhaber ist ein Aufgabengebiet, das auch für
die Zukunft in der eigenen
Gemeindepfarrstelle wertvolle Erfahrungen sammeln läßt.
Vom ersten Amtsträger auf dieser Kurpfarrstelle wird die
Erarbeitung eines angemessenen
Rituals erwartet mit Psalmwort, Scheidegebet und Valetsegen.
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Erklärung zum Kurpfarramt
am Sitz der Kirchenleitung
(25/27 Stelle auf 1 Jahr - mit Erschwerniszulage und Fersengeld):
Seelsorge am Leiter der Finanzabteilung
Die zahlreichen Kirchenaustritte von
Menschen, die sich von ihrer Kirche nicht mehr
richtig versorgt sehen, wollen verkraftet werden. Die trotzdem
ständig steigenden Kirchen-
steuereinnahmen sind für den Leiter der Finanzabteilung eine
seelische Belastung, die er
allein niemals verarbeiten kann, zumal er ja von sich aus kein
Instrumentarium hat, sich
gegen das über ihn hereinbrechende Geschick zu wehren.
Hier leistet das zu schaffende Kurpfarramt Seelsorge am Leiter
der Finanzabteilung zukünf-
tig für ein Genesungsjahr Hilfestellung, angesichts dräuender
Höhenflüge von Steuerauf-
kommen und Aktiengewinnen das innere Bleichgesicht zu behalten.
Bewerber für dieses Amt sollten Pfeifen und Singen, außerdem
einen Aktienspiegel lesen
und den Dax von einem marderartigen Raubtier unterscheiden können.
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Erklärung zum Kurpfarramt
am Sitz der Kirchenleitung
(6/5 Stelle auf 1 Jahr mit kw-Vermerk für den Leiter der
Personalabteilung):
Seelsorge am Personalreferenten
Dieses Amt stellt an den Inhaber besondere
Anforderungen. Eigentlich müßte man hier kern-
gesund sein. Auf der anderen Seite aber wird in der Seelsorge
am Leiter der Personalabteilung
gewiß sehr viel seelische Erbauung zurückkommen, denn
in den meisten Landeskirchen leistet
man sich den an sich absolut überflüssigen Luxus, für
die hier anfallenden eher groben Arbeiten,
einen theologisch vorgebildeten Amtsjäger einzustellen!
Wer weiß, vielleicht kommt es sogar zu einem regen Austausch
von Bibelwissen: "Seid furcht-
bar und mehret euch!" - "Wehret den Anfängern!"
Und: "Ich will den Bruder halten wie einen
Fremdling und die Schwester wie eine, die keine Heimat hat..."
Auf jeden Fall ist eine gewisse Fertigkeit im Spitzen von Rotstiften
vonnöten, sowie eine laute
Stimme, eine lang-sa-me, deut-li-che Sprech-wei-se, sowie die
Bereitschaft, den Personalreferen-
ten auf seinen ausgedehnten Dienstreisen zu Kirchenvorständen
und Dekanatssynoden zu be-
gleiten, denen er einen massiven Einschnitt in den Gemeindeaufbau
bzw. die Tilgung einiger
blühender Gemeinden von der Dekanatskarte erklären muß.
Eine gewisse Abhärtung gegen
Kirchenvorsteherinnensäuseln, Synodalentränen und andere
Weichmacher ist darum eine wei-
tere Vorbedingung dieses Kurpfarramts.
Vielleicht - und das wäre nun wirklich ein Glück im
Unglück! - kann der eine oder andere sogar
im Jahr seines Kurpfarramts beim Personalreferenten an der Liquidation
seiner eigenen Stelle
mitwirken!
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