Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man um so mehr fordern. Luk. 12,48 Das kann berechnend, eng und kleinlich scheinen! So halten wir's, das ist der Menschen Art: Wir säen gern, wo wir zu ernten meinen, doch wird die Frucht verschlossen und bewahrt. Wer mag sein Gut gedankenlos verschenken? Gibt einer dem, der Gaben dann verpraßt? Soll denn ein Mensch nur groß und selbstlos denken, wie holt er's ein, wenn er sein Glück verpaßt? So halten wir's, doch geht's um Gottes Gaben! Schenkt er nicht frei, seit meinem ersten Tag? Will Gott zurück, was wir erhalten haben? Ist seine Gunst ein Schielen nach Ertrag? Doch nicht für sich! Wo ich mit Gut und Freude so ängstlich spare, da verdirbt das Glück. Gerade dort, wo ich mich nicht vergeude, fließt seine Güte ungenutzt zurück. Denn wenn es heißt: Es ist dir viel gegeben... wo du sie sparst, liegt Gottes Güte brach! Verschenk' sie weiter! Hilf den andern leben, und sei gewiß: Dann kommt auch Liebe nach!