Und dies Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, daß der auch seinen Bruder liebe. 1. Joh. 4,21 Man fragt sich gleich, ob nicht von diesen beiden die eine Liebe mehr und höher sei? Muß sich ein Herz nicht ganz für Gott entscheiden und wird erst dann zur Nächstenliebe frei? So scheint es recht: Die Gottesliebe fassen, ist immer wohl das erste von den zwein. Wie sollen denn auch jene, die Gott hassen, der andern Kinder Gottes "Brüder" sein? Doch ist das erste nicht des zweiten Quelle! Du wirst nicht stets von oben angeregt! Dein Wollen selbst ist Ursprung jener Welle, mit der dein Lieben andere bewegt! Drum reicht es nicht, hier nur auf Gott zu weisen; ein Christ lebt auch im menschlichen Bezug. Willst du durch Liebe deinen Schöpfer preisen, dann ist der Blick nach oben nie genug! Doch umgekehrt: es würde oft genügen, wenn einer seinem "Bruder" Liebe gibt, denn Gottes Antlitz liegt in seinen Zügen, und liebst du ihn, dann wird auch Gott geliebt!