Welche Kirche brauchen wir? (Eventkirche oder echte Nähe zu den Menschen) Bei diesem Thema (siehe oben) ist länger jedes Maß verschoben und lang schon ist es an der Zeit für Weitsicht und für Nüchternheit. So gilt es endlich mit den Sachen, die wenig sinnvoll, Schluss zu machen, damit das Geld, das hier nichts nützt, die wesentliche Arbeit stützt und die (ich schaff’ mir wieder Feinde) geschieht zuerst in der Gemeinde, nicht „oben“ und nicht regional, vielmehr fast ausnahmslos lokal, ganz „unten“, wo die Christen leben und das sind die Gemeinden eben! - Nachdem nun Widerspruch erregt, wird jetzt der Standpunkt auch belegt und klar gesprochen von den Dingen, die weder kirchlich etwas bringen, noch für des Glaubens Fundament: Kein anonymes Groß-Event, und nicht die fernen Kirchentage, auch kein Konzert, das ohne Frage erbaulich und sehr schön sein kann, sind in der Lage, einem Mann den Weg zu Christus zu entdecken. Nur Freude an Musik zu wecken, ein Zeitvertreib im vollen Haus, der Menge Kurzweil und Applaus und dann und wann ein Glückserlebnis, das alles ist mir als Ergebnis zu klein und kaum verheißungsvoll. Der Herr sagt’s klar: Die Kirche soll wie Hirten ihre Herde pflegen. Vor Ort bringt ihre Arbeit Segen, halt dort, wo die Gemeinde wohnt. Das ist der Einsatz, der sich lohnt: Die Menschen lebenslang begleiten! Nicht da und dort Events bestreiten, die teuer sind, doch geistlich seicht, die noch dazu, wenn man vergleicht, bei weitem nicht so viel erreichen, wie Pfarrer, die man mit den gleichen (horrenden!) Mitteln finanziert und in Gemeinden etabliert. - Ich sag’ es bildhaft, was ich meine: Der Christ braucht Brot, nicht bunte Steine! Er braucht das Wort, das da ernährt, wo ihm das Leben widerfährt, an seinem Ort und ganz persönlich! Längst aber ist’s nicht mehr gewöhnlich, dass „Kirche“ bei den Menschen ist. Sie meint, sie wäre es, doch misst Gemeinde nur noch nach Regionen und fragt, wie viele darin wohnen und nicht nach dem, was ganz konkret an Leben darin vor sich geht und wie die Jungen sich und Alten in Sachen Kirchlichkeit verhalten, was also man in Dorf und Stadt an Unterstützung nötig hat durch Pfarrer oder Pfarrerinnen. Gibt’s endlich hier ein Neu-Besinnen, bevor man immer mehr zerstört? Ein Groß-Event, auch wenn’s betört, kann Basisarbeit nicht ersetzen! Kein kirchenweites Sich-Vernetzen, kein Andachtswort des Sonntagsblatts ist für die Menschen ein Ersatz für Zuspruch ganz in ihrer Nähe. Nicht auszudenken, wenn geschähe, was mancher Kirchenmann erträumt: Die „Fläche“ kirchlich abgeräumt, Gemeinden durch Fusion zerschlagen. Es kommt der Tag, da kommen Fragen, auch solche: wer verantwortlich?! Wer heute Macht hat, frage sich (und prüfe Tun und Lassen ehrlich!), ob nicht er selbst schon lang entbehrlich, bevor er weiter Dinge tut, die weder hilfreich sind, noch gut und Gottes Kirche gar nichts nützen, vielmehr nur die Entwicklung stützen, vor der man unablässig warnt! Doch ist ihr Handeln längst enttarnt und es ist Zeit zu widerstehen! - Schon ist die Zukunft klar zu sehen: Die Pfarrer, die in Stadt und Land den Menschen wieder zugewandt, mit ihrem Leben sich verbinden. Das Weitere? - Es wird sich finden. Doch Nähe muss der Anfang sein, die echt ist und kein bloßer Schein. Manfred Günther Meiner Kirche ins Stammbuch 3