Re-Reformation (Ein Neubeginn tut Not!) Die Kirche gleicht seit vielen Jahren in Angebot, Finanzgebaren, auch wie sie spricht und wie sie schreibt, dem Großkonzern, der Handel treibt (- doch nicht mehr nur mit Lebens-mitteln!). Die Firmenspitze glänzt mit Titeln, zum Beispiel Bischof, Präsident, Professor, Pröpstin, Dezernent ... und meint, sie könne leiten, führen. Doch wenig ist davon zu spüren, denn keiner weiß so recht wohin. Auch gibt’s im Blick auf Zweck und Sinn der Firma keine klare Meinung. So sieht man nach der Zeit Erscheinung und was gefällt: Event und Fest und wo sich sonst verhökern lässt, was Produktion und Lager bieten. Schon haben wir PR-Eliten, die sorgen (Beispiel: Kirchentag) für den publicity-Ertrag, der längst das neue Maß der Dinge. Wer zweifelt, diese Arbeit bringe die Sache Jesu recht voran, beweist, er ist kein kluger Mann und ist er gar noch Theologe, dann schwappt so manche Schmähungs-Woge aus Kirchenkreisen über ihn. Man ruft zur Kirchendisziplin und nennt ihn Wichtigtuer, Stutzer, unkollegialen Nestbeschmutzer und hört nicht mal auf die Kritik, entwickelt vielmehr viel Geschick, die eig’ne Position zu stützen. Zu diskutieren wird nichts nützen, verhärtet ist schon lang die Front. Und droht auch noch am Horizont was Demoskopen dorthin malen (der Rückgang ihrer Gliederzahlen), dann ist die Firma fast soweit: Sie leistet Offenbarungseid und wähnt sich rettungslos verloren. Zwar ist der Retter längst geboren, doch seine Kirche sieht ihn nicht. Es fehlt die neue alte Sicht, dass nur der Herr bewahrt die Seinen! Wo wir uns schon am Ende meinen, da nimmt er selbst uns an die Hand! McKinsey nicht, kein Sachverstand hilft uns der Kirche Zukunft bauen! Was helfen wird, ist IHM vertrauen, dass nicht die Strategie, das Geld, nur ER allein uns trägt und hält und in die Zukunft uns geleitet. Wenn ER als Haupt voran uns schreitet, dann werden alle Glieder gleich: Ein erstes Stück von Gottes Reich hebt an und ist nicht aufzuhalten! Es wird sich geistlich neu entfalten, was längst man „oben“ ganz vergaß: Schon einmal war es, da genas die Firma Kirche am Uralten: „allein an Christus“ sich zu halten und daran, was uns Luther schreibt: „Was diesen Jesus Christus treibt“ in dieser Welt, in allen Dingen. So kann und wird es uns gelingen, dass diese Zeit neu nach IHM fragt. Wer vage Zukunft nur beklagt, verliert die Gegenwart, das Heute. Wir Christen sind des Herren Leute und er allein ist unser Heil! So bringe jedermann sein Teil dazu, noch heute zu beginnen: Aufs „Kerngeschäft“ sich zu besinnen, wird sicherlich das erste sein: Für ihn zu werben, der allein dazu gekommen ist, vom Bösen und selbst vom Tod uns zu erlösen, zu predigen an jedem Ort (nicht nur in Zentren da und dort!), für ihn zu streiten und zu zeugen, vertrauen auch und sich nicht beugen, dem trüben Demoskopenbild. (ER lächelt drüber wohl nur mild und wird nach unserm Glauben fragen! Die stets nur Kräfte überschlagen und „Truppen zählen“*, Köpfe, Geld, die hat er sicher nicht bestellt, dass sie ihm seine Kirche leiten.) Ich wünschte sehr, bald kommen Zeiten, in denen man die Hoffnung wagt, und nicht Orakel mehr befragt, vielmehr mit Beten und mit Bitten und mit vertrauensvollen Schritten, ganz ohne Angst die Wege geht, an deren Ende Christus steht, um standhaft, fest, wo Menschen zagen, es auf sein Wort hin doch zu wagen, was Zweiflerherzen sinnlos scheint. Wenn Glauben sich mit Hoffen eint, sein Wort mit unseren Gedanken, dann wird die Kirche niemals wanken, denn ER ist selber Schutz und Wehr. Kein Starren auf die Zahlen mehr kein seichtes um die Menschen Werben. Wir können, werden nicht verderben, der Sieg ist ewig ausgemacht! - Wann endlich tagt nach langer Nacht der schöne, helle Zukunftsmorgen? Wann weicht die Sorglichkeit dem Sorgen? Wann kommt, wir warten lange schon, die neue Re-Reformation? Manfred Günther * 2. Sam. 24, 1ff Meiner Kirche ins Stammbuch 2