Ein Wort zu dieser Andachtsreihe: Diese Andachten stellen einen Psalm und den Wochenspruch vor eine kurze Auslegung. Eine Lesung aus der Leidensgeschichte, Lied und Gebet können die kleinen Passionsandachten abrunden. 1. Passionsandacht zu den Wochensprüchen Eingangspsalm: Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören, spricht der Herr; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören, spricht der Herr; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen. Kurzansprache: Der Spruch für diese Woche (Estomihi) heißt: Seht wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. Lk. 18,31 Dieses Wort hat Jesus gesagt. Seht wir gehen hinauf... Und seine Jünger hat er auch gemeint. Die waren bei ihm. Jedenfalls da noch. Wie ist es mit uns? Gehen wir mit? Sind wir dabei? Was wird uns begegnen an seiner Seite? Die Angst, Tränen, Kummer und Schmerz. Sie werden uns verhöhnen, verachten und durch alle Leiden gehen lassen und zuletzt müssen wir noch den Tod schmecken. Aber er, der Herr wird an unserer Seite sein. Keinen Augenblick werden wir allein und einsam sein. Als er damals diesen Weg ging, war es anders. Er war allein, wie nur je ein Mensch war. Als er weinte, schliefen seine Freunde. Als er sie so nötig gehabt hätte, waren sie in tiefem Schlummer. Als er ein Wort des Trostes von ihnen gebraucht hätte, schwiegen sie. Wir werden nicht ohne ihn und seine Hilfe sein. Niemals. Wenn ich in den Jahren meines Dienstes an einem Kranken- oder Sterbebett darüber gesprochen habe, daß wir immer seine Hilfe haben, dann haben mir die Kranken oder die Sterbenden das immer bestätigt. Und nicht weil sie meinten, mir das sagen zu müssen. Sondern weil es konkrete Erfahrung dieser Menschen war. Sie hatten die Kraft gespürt, die mit dem in das Krankenzimmer kommt, der alle Krankheit kennengelernt und getragen hat. Sie haben den Beistand dessen erfahren, der selbst den Tod bezwungen und für uns überwunden hat. Darum mußten sie davon reden. Seht wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden... Wir dürfen das auch für uns wörtlich nehmen: Unser Leben ist dieser Weg nach Jerusalem. Wir können ihn gehen. Wir müssen keine Angst haben. Keinen Tag wandern wir einsam ohne seine Begleitung. Und am Ende steht das: Es wird alles vollendet werden - für uns durch Jesus Christus im Reich Gottes!