Schluss! - ist leicht gesagt! Ideen entwickeln ist schwieriger! Wie immer dient auch heut’ mein Reimen nicht dazu, um mich einzuschleimen. Im Gegenteil: Das wird recht hart! Die Verse heut’ sind solcher Art, dass Leser aus bestimmten Kreisen mir wohl die rote Karte weisen ... Doch lese, wer sich ärgern muss, auch dies Gedicht bis ganz zum Schluss! - Dass wir den Faden nicht verlieren, lasst ein Problem uns konstruieren: Wir denken uns (es ist nicht schwer!), es gäb’ im Ort ein Hin und Her, ob künftig sich der Haushaltsposten des „Hallenbads“ von wegen Kosten verantwortlich noch halten lässt. Dabei steht für die einen fest: Es bringt nichts, frisst vielmehr nur Steuer, darum ist so ein Bad zu teuer! Wobei die andre Seite meint: Es läge anders, als es scheint, zumindest wär’s nicht recht, das Denken nur zu den Kosten hinzulenken, denn mehr, viel mehr steht auf dem Spiel! So also ist es heut’ mein Ziel, auch anderes herauszustellen, um so die Sache zu erhellen, die - wenn man sie vernünftig misst - sehr wichtig für die Zukunft ist. Ein erster Punkt betrifft den Nutzen: Ein Hallenbad zurückzustutzen auf „Zuschuss, Aufwand, Schuldenwert“ ist unzureichend und verkehrt! Ertrag liegt hier in andern Dingen (- ich kann ein Liedlein davon singen!): Da ist die Mutter und das Kind, die - weil’s das Bad gibt! - Schwimmer sind! Da sind sehr zahlreich auch die Alten, die sich im Bad beweglich halten. Da ist der Vater mit dem Sohn, Familien, die - oft Jahre schon! - hier miteinander Freude finden. Da gibt es solche, die verbinden im Wasser sich zum kleinen Schwatz und plaudern manchmal Satz um Satz ... Wir seh’n: Ein Bad hilft auch den Seelen! Doch noch etwas darf hier nicht fehlen und dieses Etwas hat Gewicht: Die Schulen und ihr Unterricht die unsern Kindern Schwimmen lehren! Auch von der Wasserwacht verkehren die Leute hier, um in der Not, wenn uns am Meer Ertrinken droht, trainiert zu sein, uns dann zu retten. (Nur eine Gruppe, möcht’ ich wetten!, ist hier im Bad noch kaum präsent: die vom Gemeindeparlament!) Der zweite Punkt, auf den zu kommen, ich mir für heute vorgenommen, betrifft die Weise und die Art, wie sie ein Vorgeh’n offenbart, das ohne jedes Interesse an uns - den Bürgern! - in der Presse Entscheidungen veröffentlicht, zu denen wir - die Bürger! - nicht gefragt und nicht gewürdigt werden. (Bis jetzt hört keiner die Beschwerden und was an Zorn im Volke gärt!) Unglaublich auch, wie man verfährt mit dem Verein*, der angetreten, das Bad zu retten und mit steten Aktionen und mit sehr viel Zeit, mit Einsatz und Beharrlichkeit Fünfhundert Förderer gewonnen! Erscheint es da nicht unbesonnen, wenn jetzt im Parlament ein Pakt - ganz ohne Achtung und Kontakt mit diesen Bürgern - sich verbündet, und in der Zeitung dann verkündet, man schließe bald das Hallenbad? Es geht auf einem schlechten Pfad, wer so die Bürgerschaft behandelt! So wird es Zeit, dass ihr euch wandelt und erst - bevor ihr „Ende!“ sagt, die Menschen, die euch wählten!, fragt, ob sie nicht eine Lösung wissen. Selbst lasst Ideen ihr vermissen (- nur „Schluss“ zu sagen, ist nicht viel!) uns nicht zu fragen - schlechter Stil! Noch schnell der letzte Punkt, der dritte: Es geht an alle heut’ die Bitte, sollt’ es noch nicht geschehen sein, so tretet bei dem „Bad-Verein“**! Wir nehmen’s in die eignen Hände und schaffen so allein die Wende. Dein Beitrag, der das Bad erhält, ist - sieht man’s richtig - wenig Geld für sehr viel Qualität des Lebens! Ist meine Bitte wohl vergebens? Wird heute bei euch aufgeweckt, was längst als Vorsatz in euch steckt? Ob bald das Parlament sich wundert wenn weit’re Bürger (fünfmal Hundert!) bevölkern unsern Förderkreis? Es wär’ zumindest der Beweis: Wir lassen’s nicht beim „Aus!“ bewenden. - Ach, übrigens: Es kann auch spenden, wer selbst nur selten schwimmen geht. Ja, auch wer nicht auf Wasser steht, kann unserm Bad doch Zukunft schenken und so mal ganz an andre denken, auch wenn’s persönlich kein Gewinn! Man nennt das „echten Bürgersinn“. Manfred Günther * „Förderverein Hallenbad Mücke“ ** Beitrittsformular erhältlich im Hallenbad oder bei Dr. Thorsten Reichel und Norbert Reitz Nur wenig übertrieben! - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 56