Im Klo an der Wand Warnung vor einem gefährlichen Ding Man schämt sich fast davon zu schreiben, doch so wie’s ist, kann’s auch nicht bleiben, drum fasse ich mir jetzt ein Herz: Man folge mir toilettenwärts, denn dort hängt häufig an den Wänden, ein Ding, gemacht, uns was zu spenden ... Ach nein, doch nicht der Automat, der Schuld daran, dass unser Staat in 100 Jahren ausgestorben! Das Gummizeug wird ja erworben (- und müsste 10mal teurer sein!!!). Das, was ich meine, ist meist klein, hat runde, eckig-lange Formen sprengt von der Bauart alle Normen und sieht mal so, mal anders aus, hängt in Lokalen und zu Haus und gilt als Muss für Klo-Verwender: Gemeint ist hier: Der Seifenspender! Wobei - das führt ins Thema ein - man braucht wohl einen Waffenschein für diese Dinger. Ich bin ehrlich: Ein Seifenspender ist gefährlich, für den besonders, der vermehrt, mal hier, mal da im Klo verkehrt, denn alle Spender (wirklich alle!!!) geraten zur Verschmutzungsfalle, weil jeder anders funktioniert! Ich hab’ es jahrelang probiert und ärgerlich ist’s stets gewesen! - So geb’ ich heute hier zu lesen, was mir mit Spendern widerfuhr, jedoch ein kleiner Ausschnitt nur aus reicher, schmerzlicher Erfahrung. Dabei verzichte ich auf Wahrung von Datenschutz, Inkognito ... Ich hab’s erlebt und sage wo, um so den Standort zu enttarnen und streng vor dem Gebrauch zu warnen, damit es euch wie mir nicht geht. - Ein erster böser Spender steht in Lauterbach, Lokal „Zum Schwanen“: Schon erster Blickkontakt ließ ahnen, dass dies Gerät fast teuflisch war und seine Nutzung voll Gefahr! Ich stand davor gut 12 Sekunden, dann (dacht’ ich!) wär’ der Dreh gefunden: Die Linke hohl, die Rechte drückt, die Körperhaltung leicht gebückt, nach vorn den Daumen durchgebogen, die hohle Hand dann hochgezogen, ganz konzentriert, mit Augenmaß - und „zack!“ aufs rechte Brillenglas! Der zweite Spender voller Tücke hängt im Hotel „Zur alten Brücke“, in Frankfurt/Oder (nicht am Main!). Du kommst als Gast und gehst als Schwein, denn hier, sofern man gerne reinlich, wird’s spendermäßig richtig peinlich, ich hab’ es (mehrfach!) selbst versucht. Der Kenner, der man ist, verbucht den Spender gleich als „Hinterlader“: Dem Druck von hinten folgt ein grader, klebriger Schuss direkt nach vorn. Das kommt, weil hier das Seifenhorn auf deinen Unterleib gerichtet. So schießt es heftig, druckverdichtet - und das in jedem Spendefall! - genau dir auf den Hosenstall. Dann rubbelst du, doch wird’s nur schlimmer! Du kommst zurück ins Speisezimmer und wirst als Ferkel noch verhöhnt, wobei es durch die Wirtschaft tönt: „Du hast was an der Hose kleben!“ - Ein drittes Beispiel rasch noch eben, es führt nach Mainzlar/Staufenberg, ins DGH. Zwar nur ein Zwerg ist dort der Spender, doch von wegen, gewaltig ist der Seifensegen, der, drückt man vorsichtig und leicht, dem Ding in Form von Schaum entweicht, um riesengroß sich zu entfalten. Gewohnt die „Spende“ auch zu halten, ergreifst du dann den Berg von Schaum mit beiden Händen. Aber kaum dass deine Finger nach ihr fassen, will’s schon dem Schaum von eben passen, dass flüssig er zusammenfällt, um an der Hand, die ihn noch hält, als Seife wieder abzufließen, sich in den Ärmel zu ergießen, uns einzuseifen voller List, dort, wo es gar nicht nötig ist. - Ganz klar: Hier muss sich rasch was ändern! Drum geb’ ich möglichen Verwendern von solchen Spendern ganz privat als oft Betroffener den Rat: Man sorge, wenn man klowärts schreitet, dass immer eines uns begleitet; es passt ins Täschchen und die Hose: Die eig’ne kleine Seifendose! Manfred Günther Nur wenig übertrieben! - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 53