Wie steigern wir die Geburtenrate? Ein Befund und drei Tipps für die Familienministerin Was Deutschland mangelt, sieht ein Blinder, wir brauchen Kinder, Kinder, Kinder - und deutsche möglichst und das schnell! Denn lässt man individuell die jungen Leute hier entscheiden, dann tun sie alles zu vermeiden, dass wirklich auch ein Kind entsteht. Denn leider weiß man meist wie’s geht, intime Dinge so zu treiben, dass spät’re Folgen unterbleiben: Man tut’s - doch ohne Risiko! Die Fragen lauten daher so: Wie kann beim Sex und solchen Sachen, der Staat Int’ressen geltend machen? Wie fördert man in dieser Zeit den Nachwuchs und die Fruchtbarkeit (- ganz ohne Rücksicht auf die Kosten!) - Das „Kindergeld“ war nie ein Posten zur Steigerung der Nachwuchszahl. Auch von der Leyens Ideal vom „Manager beim Babycremen“ ist kaum als Vorbild herzunehmen, vielmehr: es kommt uns teuer bloß und ist ansonsten wirkungslos! So bleibt es also eine Fabel, ein Kind zu kriegen, wär’ rentabel, und da genau liegt auch der Grund für den hier folgenden Befund: Die jungen Leute heute fliehen davor noch Kinder aufzuziehen, weil sonst sozialer Abstieg droht. So scheint es oberstes Gebot das Eltern-Image zu polieren und ideell zu honorieren und nicht zuletzt wohl auch mit Geld das Paar, wenn’s was beim Storch bestellt. So kann man fördern, unterstützen: Ein Kindergartenplatz wird nützen, die Schule gut, nicht allzu weit vom Wohnort. Dann in spät’rer Zeit den Platz in Uni oder Lehre. In Sachen Bildung eine Kehre: Schluss mit Eliten und Gebühr! Für jeden eine off’ne Tür und Chancengleichheit auch für alle! So schließen wir die Armutsfalle, die heute junge Eltern schreckt! So wird die Kindschaft neu entdeckt, sie führt nicht mehr nur steil hinunter. Das deutsche Volk vermehrt sich munter, denn Kinder haben wird zur Lust. - Doch sei uns eines auch bewusst: Es braucht, was sehnlich wir erwarten, am Anfang etwas Schub beim Starten. Mit andern Worten: Es ist klar, kein Babyboom schon nächstes Jahr, zu fest sind noch im Kopf die Mauern. So wird es also etwas dauern, bis wirklich sich der Nachwuchs mehrt. Vom Staat her wär’ es nicht verkehrt, er würde helfend etwas steuern: So sind Kondome zu verteuern, geschenkt in unbegrenzter Zahl wird Eheleuten (!) dritte Wahl! Ein zweiter Tipp betrifft die Pille! Fehlt zur Vermehrung noch der Wille, dann könnte dieses hilfreich sein: Placebos* - doch auf Krankenschein! Das dritte schließlich und auch endlich betrifft Regionen, die noch ländlich: Da nämlich, wo Zerstreuung rar, hemmt Fernseh’n meist Freund Adebar** und raubt ihm die Gelegenheiten. Hierzu mein Rat: Es muss zuzeiten (am Samstag zwischen acht und zehn!?) die OVAG*** nur am Rädchen dreh’n. Ein Stromausfall wirkt manchmal Wunder und ist für Paare wie der Zunder an dem die Liebeslust entflammt! - Genug damit! Es ist mein Amt wie immer nur, den Weg zu weisen. Soll Deutschland weiter nicht vergreisen, dann wär’ die Politik jetzt dran! - Frau von der Leyen, nichts wie ran! Manfred Günther * Placebo = „Medikament“ (Pille) ohne medizinische Wirkung ** Adebar = Fabelname des Storches *** OVAG = Oberhessischer Stromversorger Nur wenig übertrieben! - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 42