Schule heute: Der Unterrichtsbesuch (Teil 1) Noch vor dem Anfang der Geschichte, von der ich heute hier berichte, sei eines, was ihr sicher fragt, schon klipp und klar vorweg gesagt: Es ist von dem, was ich geschrieben, so gut wie gar nichts übertrieben! Vielmehr in Schulen unsrer Zeit nur allzu oft die Wirklichkeit. Die Bildung hat in unsern Tagen gewaltig Grund sich zu beklagen: Man achtet, fördert sie nicht mehr, sich zu entfalten fällt ihr schwer, doch nicht an Eltern ist’s gelegen, auch krankt sie nicht der Lehrer wegen! Die Politik! - sie ist verkehrt, denn Bildung ist für sie kein Wert, der wirklich wesentlich und wichtig! Politikergeschwätz ist nichtig, weil niemand darauf bauen kann. Allein auf Taten kommt es an - doch nicht für Medien nur und Presse! Den Kindern gelte das Int’resse und sie zu fördern sei das Ziel! Wahrhaftig: Viel steht auf dem Spiel und manches ist wohl schon verloren: Aktion „U-Plus“* war tot geboren, die Ganztagsschule und „G8“**, vom „Sparzwang“ längst zur Farce gemacht. Doch dies: Am falschen Ort zu sparen, führt manchesmal zu sonderbaren, grotesken Folgen und man denkt, dass oft wohl Schalk die Dinge lenkt, denn neben Ärger gibt’s auch Sachen, die sind - bei allem Ernst - zum Lachen ... dem wenigstens, der außen steht. Doch wird es langsam jetzt konkret: Ich will von einem „Ding“ erzählen, den Lehrernachwuchs erst zu quälen, bevor man ihn nach Lehr-Attest (!) mit BAT „Hartz IV“ entlässt, denn solches widerfährt den meisten. (Nach Pisa können wir’s uns leisten!!!) Das „Ding“ heißt „Unterrichtsbesuch“ und ist dem Ref’rendar ein Fluch, bei dem diverse Schulamtsgrößen die Pädagogik ihm entblößen, sodass er, wenn sie wieder geh’n, erwägt, sich lieber umzuseh’n nach einem Job als Straßenkehrer, Fäkalschlamm- oder Tonnen-Leerer ... nur an ein Lehramt glaubt er nicht! - Hier kommt - konkret jetzt! - mein Bericht: Ein Schulort, irgendwo in Hessen (den Namen habe ich vergessen!): Der Ref’rendar Herr Sowieso*** erwartet „Gäste“ und ist froh, dass heut’ im Schulhaus ausnahmsweise, die Heizung läuft (und auch noch leise!), dass also Schulrat Taubernuss*** und sein Geleit nicht frieren muss, wenn die den Raum - zwar ungebeten, doch unabwendbar - gleich betreten. Die achte Klasse, „8 BH“ ist - bis auf einen - auch schon da. Der eine steht im Flur als Wache! (Es geht dabei um diese Sache: Die Schule hat für jeden Gang nur einen Schwamm - schon ziemlich lang! Um heute nun das Schwamm-Begehren der Nachbarklassen abzuwehren, bleibt jener „eine“ auf dem Flur. Die Klasse zählt - nach der Struktur für Hauptschulzweige - gut drei Dutzend! Da wird, die Klassengröße nutzend, recht leicht die Wache heut’ entbehrt!) Die Lust der Kinder wird vermehrt, weil Sowieso bei Mädchen, Jungen sich Disziplin heut’ ausbedungen für einen Mohrenkopf als Preis! Zeigt also heute jeder Fleiß, dann wird’s drei Dutzend „Dickmanns“ geben! Doch halt man drückt die Klinke eben, der Schulrat mit Korona naht und unser Lehramts-Kandidat möcht’ nur noch beten oder fliehen. Jedoch, die Prüfung zu vollziehen, sitzt man jetzt hinten. Kurz darauf nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Doch dies in Gänze zu beschreiben, muss leider heute unterbleiben. Erreicht ist hier für dieses Mal die maximale Strophenzahl! Manfred Günther Fortsetzung folgt! * U-Plus = Unterrichtsgarantie plus ** G8 = In nur 12 Jahren zum Abitur *** Namen sind geändert!