Ärztegarantie plus (oder: Auch große Ideen sind steigerungsfähig!) Ein Unglück kommt ja nie alleine! Ein Wort das stimmt! Und was der eine der „Weisheit letzten Schluss“ genannt, ist schnell auch anderen bekannt und sie - ganz ohne Zeitverlieren! - beginnen’s hektisch zu kopieren. So wird - noch eh’ der erste scheitert - der Mist durch Blödsinn stark erweitert - und grade dies ist jetzt geschehen. - Wir hatten neulich hier gesehen, warum der „Unterricht“ mit „Plus“ geb’s Gott, verhindert werden muss (- noch vor den Sommerurlaubswochen!). Auch haben wir davon gesprochen, dass Bildung - so viel steht ja fest! - man besser Lehrern überlässt und Klempnern nicht, noch Pensionären! Nicht weil die etwa dümmer wären! Jedoch - hier liegt das Hauptgewicht: Es fehlt uns ja an Lehrern nicht, nur gibt man ihnen keine Stellen! Was dazu führt in vielen Fällen, dass einer, der zwar hier studiert, von Hessens Bürgern finanziert (!), sich, wenn das Studium beendet, nach Baden oder Bayern wendet. Dort schätzt man Bildung noch als Wert und Lehrer werden hoch geehrt! - Doch auf „Gesundheit“ nun zu kommen: Jetzt hat auch Ulla Maß genommen an dem, was Karin „garantiert“ und Hessens Schulen aufdiktiert. Es geht dabei, man wird sich’s denken, wie überall ums „Kosten-senken“, wobei Frau Schmidt jetzt ganz konkret den selben Weg zum Sparen geht, den schon Frau Wolff vorausgegangen. So hat auch sie jetzt angefangen den Ärztemangel zu bekämpfen und kräftig Kosten dort zu dämpfen, wo diese „ohne Not“ entstehen. Die Frage war: Was muss geschehen, um etwa auf dem flachen Land - mit großem Schwund beim Ärztestand, weil Praxen dort nicht mehr ernähren! - die Grundversorgung zu gewähren? So ist jetzt dies Frau Schmidts Idee: „Ihr Ärzte ab nach Übersee! Wir helfen uns mit eignen Gaben, die Menschen auf dem Lande haben.“ Infolge Arbeitslosigkeit, steh’n Tausende ja dienstbereit! So ist der Plan, der Not zu wehren, die Praxen wieder zu vermehren, und das durch solche Menschen bloß, die willig zwar, doch arbeitslos und die gibt’s auf dem Land in Mengen! Doch dass nicht Hinz und Kunz sich drängen (- wodurch die Qualität verfällt!), wird streng nach Eignung eingestellt: Um beim Empfang nun zu beginnen: Dort sitzen bald „Kassiererinnen“, die nehmen - wie bei Aldi früh’r - 10 Euro - die Quartalsgebühr. Wer Ahnung hat von Kühen, Pferden, kann ganz problemlos Landarzt werden, denn Körperbau und Therapie des Menschen sind wie die beim Vieh! So finden ausrangierte „Bauern“, nebst „Handwerkern“ und „Knochenhauern“ als Facharzt jetzt ein weites Feld: Beschäftigung, Prestige und Geld! Warum denn sollten etwa Frauen dem alten „Landwirt“ nicht vertrauen, wenn der, was sonst das Licht meist scheut, gynäkologisch gut betreut? Auch kann der meist - wer will’s bestreiten? - selbst eine Steißgeburt begleiten (- vorausgesetzt, er weiß, wie’s geht und hat auch schon ein Kalb gedreht, als dies den „Ausgang“ nicht gefunden!). Vom „Pförtner“ wird demnächst verbunden; der „Metzger“ - schonend für’s Budget - macht Leber-, Hirn- und Herz-OP! (Zuvor, dass er ins Koma leite, steht noch ein „Pfarrer“ ihm zur Seite mit einer Predigt ... überlang!) Ein „Schlosser“ ist der beste Fang, wenn’s später heißt Prothesen bauen! Der „Klärwerksmann“ hilft beim Verdauen und pumpt, wenn’s nicht mehr richtig zieht: Entsorgung ist ja sein Gebiet! Auch „Klempnern“ ist man sehr gewogen, sie geben gute Urologen und kennen sich mit Röhren aus. - So baut Frau Schmidt das Zukunftshaus und hilft uns - finanziell! - gesunden. Wer bisher keinen Job gefunden, der melde sich noch heut’ bei ihr! - Wir freu’n uns, Ulla, Dank sei dir! Manfred Günther Nur wenig übertrieben! - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 25