Liturgieentwurf für den Toten-/Ewigkeitssonntag

(23.11.2008)

Liedvorschläge:

1. Eingangslied: „Neues Lied zum Wochenpsalm"

(unter „Wochentexte") 149, 1-3,5

2. Wochenlied: 147, 1+3 oder 405,1-4

3. Lied n.d. Predigt: 526, 1-3+7 oder 351, 1+9-13

4. Schlusslied/-vers: 351, 1+10-13 oder 152, 1-4

Wochensspruch:
Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. Lk. 12, 35

Im Namen...

Psalm: (Jer. 29,11; Ps 126,1-6)

Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr:

Gedanken des Friedens und nicht des Leides,

dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.

Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird,

so werden wir sein wie die Träumenden.

Dann wird unser Mund voll Lachens

und unsere Zunge voll Rühmens sein.

Dann wird man sagen unter den Heiden:

Der Herr hat Großes an ihnen getan!

Der Herr hat Großes an uns getan;

des sind wir fröhlich.

Herr, bringe zurück unsere Gefangenen,

wie du die Bäche wiederbringst im Südland.

Die mit Tränen säen,

werden mit Freuden ernten.

Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen

und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.

Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.

Kommt lasst uns anbeten!

Kyrie:

Herr, Jesus Christus, wenn wir ganz ehrlich sind, dann glauben wir nicht mehr, dass irgendwann dein Tag erscheint - schon gar nicht zu unseren Lebzeiten. Wir warten nicht mehr. Wir sehen auch nicht mehr als vorläufig an, was wir hier besitzen und was wir in dieser Welt sind. Weil wir nichts mehr hoffen, wenn wir an deine Zukunft denken, darum wollen wir in diesem Leben auch alles haben und nichts entbehren. Herr, erbarme dich!

Gloria:

Großer Gott, du lässt nicht ab, uns zur Hoffnung zu rufen! Vergesst es nicht: Dieses Leben ist nicht das ganze - es steht noch etwas aus, und nicht nur etwas: Das Eigentliche! Hilf uns doch, vor dieser Aussicht nicht traurig oder angstvoll zu stehen, sondern voll Freude und Zuversicht wie Kinder, denen der Vater ein großes, unerwartetes Geschenkt macht! Wir danken dir, Gott, dass nicht der Tod, sondern eine Ewigkeit auf uns wartet! Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Lasst uns beten)

Himmlischer Vater, heute bitten wir dich besonders um das eine: Die Haltung von Menschen, die noch warten, hoffen und sich nach einer neuen, besseren Welt sehnen. Schenke uns, dass wir uns nicht zufriedengeben mit dem, was uns hier vor Augen ist, dass wir nicht aufgehen in dem, was wir haben, besitzen und in diesem Leben darstellen. Gib uns den Ausblick auf deine neue ewige Welt, gib uns die Hoffnung, dass sie alle unmenschlichen Verhältnisse heilen wird und die Zuversicht, dass wir diese Welt einmal sehen werden durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: (Mk. 13, 31 - 37)

Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.

Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater. Seht euch vor, wachet! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.

Wie bei einem Menschen, der über Land zog und verließ sein Haus und gab seinen Knechten Vollmacht, einem jeden seine Arbeit, und gebot dem Türhüter, er solle wachen: so wacht nun; denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen, damit er euch nicht schlafend finde, wenn er plötzlich kommt. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren! Halleluja!

Credo

Predigt: (2. Petr. 3, (3 - 7) 8 - 13)

Geben wir der Verheißung Gottes doch ein wenig mehr Raum bei uns: Denken wir täglich - wenigstens einmal - an Gottes neuen Himmel und seine neue Erde. So manches, was uns quält und beugt, wird in einem anderen Licht erscheinen! Die Kürze eines Lebens, die wir beklagen, die Art eines Abschieds, die Einsamkeit unserer Tage - jetzt allein zu sein ... Unsere Trauer kann sich vor Gottes herrlicher Verheißung verwandeln: In ein getrostes, zuversichtliches Leben voller Freude und Hoffnung: Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt!

Fürbitten: (Lasst uns beten:)

Herr, unser Gott, heute stellst du uns ins Angesicht der Ewigkeit und des Todes. Heute gilt es für uns, zu glauben und zu hoffen, oder uns mit dieser Welt und diesem Leben zufriedenzugeben. Wir bitten dich: Wecke in uns neu die Sehnsucht nach einem Leben, in dem alle Fragen beantwortet, alle Krankheit und Behinderung von uns genommen und alle Rätsel gelöst sein werden.

Wir bitten dich vor dem Hintergrund dieses Glaubens, dass wir den Dingen dieses Lebens nicht mehr Bedeutung beimessen, als ihnen als vorläufig und vergänglich zusteht. Hebe du selbst unsere Augen immer wieder über den Horizont dieses Lebens und dieser Welt hinaus. Hilf uns aus der Hoffnung zu leben, schenke uns eine starke Zuversicht und einen festen Glauben daran, dass in deiner ewigen Welt einmal alles zu einem guten, gerechten Ziel kommen wird.

Wir bitten dich heute, am Totensonntag mit seinen trüben und schmerzlichen Erinnerungen, dass die Trauernden getröstet werden. Schenke allen, die im vergehenden Kirchenjahr einen lieben Menschen verloren haben, die Hoffnung auf ein Wiedersehen und die Zuversicht, dass alle, die vor uns heimgegangen sind, jetzt bei dir eine ewige Heimat haben.

Wir bitten dich für alle, deren Schmerz heute wieder groß ist, für alle, die immer noch und immer wieder trauern, weil sie jetzt allein leben müssen und einsam sind. Gib ihnen Trost darin, dass einmal diese oft so dunkle Welt von deiner Herrlichkeit überkleidet werden soll. Gib ihnen den Halt an deiner Verheißung: Dass wir in deiner Nähe einmal ewig leben dürfen. Die Zeit bis dahin mache uns kurz. Hilf uns dabei, sie mit sinnvoller Arbeit für deine gute Sache zu füllen.

Wir bitten dich heute auch für die Menschen, die wir im vergangenen Kirchenjahr zu ihrer letzten Ruhe gebettet haben und für die, von denen wir schon früher haben Abschied nehmen müssen: Dein Licht leuchte ihnen! Führe sie um Jesu Christi willen heim in dein ewiges Reich und lass sie dort sehen, was sie geglaubt haben.

In der Stille des Gebets denken wir an alle, die uns vorausgegangen sind, alle um die wir heute trauern, und wir nennen unserem Gott ihre Namen und bitten ihn für sie.

Stille

Danke, Gott, dass in unserem Glauben eine Brücke besteht von uns zu ihnen, die uns heute und in aller Ewigkeit verbindet und zusammenschließt. Danke, dass wir in Jesus Christus alle deine Kinder sind und untereinander Geschwister. Danke, dass du uns nicht für den Tod, sondern für das Leben bestimmt hast.

Vaterunser

Abkündigungen

Segensbitte