Liturgieentwurf für "11. So. nach Trinitatis"

(11.8.2002)

Liedvorschläge:

  1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder EG 440, 1-4
  2. Wochenlied: 299, 1-4
  3. Lied n.d. Predigt: 234, 1-4
  4. Schlußlied/-vers: 584, 1-4


    Wochensspruch:

    Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1.Petr. 5,5

    Im Namen...

    Psalm: (Ps. 113,3; 1-2.4-9)

    Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

    sei gelobet der Name des Herrn!

    Lobet, ihr Knechte des Herrn,

    lobet den Namen des Herrn!

    Gelobt sei der Name des Herrn

    von nun an bis in Ewigkeit!

    Der Herr ist hoch über alle Völker;

    seine Herrlichkeit reicht, soweit der Himmel ist.

    Wer ist wie der Herr, unser Gott,

    im Himmel und auf Erden?

    Der oben thront in der Höhe,

    der herniederschaut in die Tiefe,

    der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

    und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

    daß er ihn setze neben die Fürsten,

    neben die Fürsten seines Volkes.

    Der die Unfruchtbare im Hause zu Ehren bringt,

    daß sie eine fröhliche Kindermutter wird.

    Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

    sei gelobet der Name des Herrn! Kommt laßt uns anbeten!

    Kyrie:

    Herr, Jesus Christus, gern denken wir von uns, daß wir doch nicht gemeint sind, wenn es um Sünde und Schuld, um Bosheit und falsches Verhalten geht. Wirklich böse - sind nur die anderen. Sünde und Gemeinheit - begehen nicht wir, nur unsere Mitmenschen. - Strafe uns nicht in unserer Verblendung! Herr, erbarme dich!

    Gloria:

    Guter Gott, es braucht nur ein einziges Wort: Vergib! - und wir sind unsere Schulden los. Wir müssen nur ein wenig Demut und Selbsterkenntnis aufbringen - und du nimmst uns wieder an. Hilf uns dazu und habe Dank für deine Liebe auch zu uns Sündern! Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

    Gebet: (Laßt uns beten)

    Himmlischer Vater, gib uns heute einen neuen Geist, der offen und ehrlich erkennen hilft, wie es um uns steht: Daß wir unsere Fehler sehen und zu ihnen stehen, unsere Schuld ansprechen und annehmen, unsere Sünde bereuen und nach Kräften wieder gut machen durch unseren Herrn Jesus Christus.

    Schriftlesung: (Lk. 7,36-50)

    Es bat ihn aber einer der Pharisäer, bei ihm zu essen. Und er ging hinein in das Haus des Pharisäers und setzte sich zu Tisch. Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin. Als die vernahm, daß er zu Tisch saß im Haus des Pharisäers, brachte sie ein Glas mit Salböl

    und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küßte seine Füße und salbte sie mit Salböl.

    Als aber das der Pharisäer sah, der ihn eingeladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüßte er, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin.

    Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sag es!

    Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Einer war fünfhundert Silbergroschen schuldig, der andere fünfzig.

    Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er's beiden. Wer von ihnen wird ihn am meisten lieben?

    Simon antwortete und sprach: Ich denke, der, dem er am meisten geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt.

    Und er wandte sich zu der Frau und sprach zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet.

    Du hast mir keinen Kuß gegeben; diese aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen.

    Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt.

    Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.

    Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben.

    Da fingen die an, die mit zu Tisch saßen, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, der auch die Sünden vergibt? Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden!

    Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren!

    Credo

    Predigt: (2. Sam. 12,1-10.13-15a)

    Wir meinen, wir wären unbeteiligte Zuschauer, aber wir sind gemeint: Du bist der Mann; du bist die Frau!

    Fürbitten: (Laßt uns beten:)

    Herr, unser Gott!

    Keine und keiner von uns hat ein Recht, sich über einen Mitmenschen zu erheben. Alle sind wir ja nur begnadete Sünder. Hilf uns heute dazu, daß wir das nicht nur mit unseren Lippen bekennen, sondern auch in unserem Herzen glauben. Und dann laß uns fröhlich aus deiner Vergebung leben!

    Wir bitten heute für deine Christen rings um die Erde, daß sie von Herzen demütig werden und durch ihre Demut die Menschen auf sich und ihren Glauben aufmerksam machen.

    Wir bitten dich für die Christen, die stolz und überheblich meinen, sie hätten deine Vergebung weniger nötig als andere und dein Sohn Jesus Christus wäre zuerst für andere und nicht für sie ans Kreuz gegangen. Führe diese Menschen dahin, daß sie begreifen, daß alle Christen gleichermaßen nur aus dem Tod Jesu gerechtfertigt sind.

    Gib uns und aller Christenheit auf Erden die rechte Demut, die von keinem Mitmenschen niedriger denkt, der anders lebt, anders glaubt oder eine andere Hautfarbe hat. Hilf uns allen dazu, wie Geschwister mit einander umzugehen, einander zu stützen und zu dienen, zu lieben und zu trösten. So möge dein Reich schon hier und heute beginnen.

    Stille

    Vaterunser

    Abkündigungen

    Segensbitte