Liturgieentwurf für "Erntedankfest"

(6.10.2002)

    Wochensspruch:
    Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Ps. 145,15

    Im Namen...

    Psalm: (Ps. 104,24; 1-2a.5.13-15.27-28.31)

    Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.

    Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich.

    Du bist schön und prächtig geschmückt. Licht ist dein Kleid, das du anhast. Der du das Erdreich gegründet hast auf festen Boden, daß es bleibt immer und ewiglich.

    Du feuchtest die Berge von oben her,

    du machst das Land voll Früchte, die du schaffest.

    Du lässest Gras wachsen für das Vieh

    und Saat zu Nutz den Menschen,

    daß du Brot aus der Erde hervorbringst,

    daß der Wein erfreue des Menschen Herz

    und sein Antlitz schön werde vom Öl

    und das Brot des Menschen Herz stärke.

    Es warten alle auf dich, daß du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt. Die Herrlichkeit des Herrn bleibe ewiglich, der Herr freue sich seiner Werke!

    Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.

    Kommt laßt uns anbeten!

    Kyrie:

    Herr, du willst dankbare Menschen haben, solche, die wissen, daß alles, was sie besitzen, nicht aus ihrer Kraft und eigenem Vermögen gewachsen ist. Denn nur solche Menschen können teilen und anderen von dem weiterschenken, was sie von dir empfangen haben. Wir sind keine solchen Menschen, darum bitten wir: Herr, erbarme dich!

    Gloria:

    Guter Gott, auch in diesem Jahr hat es oft nicht so ausgesehen, als würden wir am Ende wieder so reich ernten können. Wir waren unzufrieden mit dem Wetter und haben uns nicht mehr daran erinnern wollen, wie oft du uns schon am Ende des Jahres mit der Fülle deiner Gaben beschämt hast. Umso mehr wollen wir dir heute danken für alle deine Güte. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

    Gebet: (Laßt uns beten)

    Vater im Himmel, reich beschenkt sind wir! Unser Auskommen ist gesichert, wir haben alles, was wir brauchen und viel, was wir nicht brauchen - und was uns doch Freude macht und das Leben leichter und schöner. Habe du Dank dafür und gib uns heute zu allem, was wir schon haben und genießen dürfen noch ein fröhliches Herz, das Erbarmen mit allen hat, denen es nicht so gut geht wie uns und mach uns Mut, mit ihnen zu teilen, durch unseren Herrn Jesus Christus.

    Schriftlesung: (Jes. 58, 7-12)

    Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen. Dann wirst du rufen, und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest,sondern den Hungrigen dein Herz finden läßt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt. Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward; und du sollst heißen: »Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, daß man da wohnen könne«. Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren! Halleluja!

    Credo

    Predigt: (Hebr. 13, 15 - 16)

    Dankbare Menschen sollen wir sein! Nicht nur die Gaben der Ernte lassen sich teilen!

    Fürbitten: (Laßt uns beten!)

    Himmlischer Vater, wir können dir ja nie genug Dank sagen. Wenn wir heute an die Gaben der Ernte denken, dann wird es uns doch bewußt: Auch alle anderen Güter unseres Lebens sind des Dankes wert, unser Haus, unsere Wohnung, unsere Kleidung und die Dinge, die unserer Unterhaltung und Freude dienen. Auch alle Fähigkeiten und Talente, unseren Arbeitsplatz und die Menschen, die uns mit ihrer Liebe umgeben, wollen wir heute nicht vergessen. Wir sind sehr reich - während andere auf dieser Welt in bitterster Armut dahinvegetieren müssen, nicht wissen, ob sie morgen genug zum essen haben werden und schon gar nicht, ob es auch übermorgen noch reichen wird.

    Wir sind so begnadet, Gott, so unverdient beschenkt und ganz ohne eigenes Zutun Menschen des Wohlstands und des Reichtums...

    Wir bitten dich für alle, die wirklich nicht genug haben, um ihr Leben zu ernähren und sich ein Dach über dem Kopf zu bauen: Gib du endlich ein Einsehen in den Regierungen der reichen Länder, daß mehr als bisher für die Armen und Notleidenden in den Hunger- und Elendsgebieten der Erde getan wird.

    Wir bitten dich für die Satten und Reichen in Wohlleben und Luxus, daß sie ihr Herz für die Armen entdecken, sie nicht länger mit Almosen abspeisen, sondern dabei mithelfen, daß sie bekommen, was ihnen als Kinder Gottes und als unsere Menschengeschwister zusteht.

    Zuletzt bitten wir dich für uns selbst: Um Dankbarkeit für alle deine Gaben, guter Gott, die wir im vergangenen Erntejahr auf den Feldern und in den Gärten haben ernten können. Dann aber bitten wir dich auch um ein dankbares Herz für die anderen Geschenke unseres Lebens, unser Heim, unsere Arbeit, unsere Zerstreuung in Freizeit und Urlaub. Besonders danken wir dir heute für alle Menschen, die uns liebhaben und die zu uns gehören und mit uns leben.

    Wir wollen schließlich auch das nicht vergessen, was uns durch Jesus Christus hilft, ein sinnvolles und zufriedenes Leben zu führen: Danke Gott, daß wir glauben können, danke für das Vertrauen in dich, den Vater, danke auch für die Vergebung unserer Schuld und die Aussicht eines ewigen Lebens.

    Zeige uns, guter Gott, daß unser Leben in dieser Welt durch Dankbarkeit und durch Teilen nicht ärmer wird, sondern reicher!

    Stille

    Vaterunser

    Abkündigungen 

    Segensbitte

    AM-Feier