Liturgieentwurf zum 1. Christtag

(25.12.2005)

Liedvorschläge:

1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (EG-Weise/neue Melodie!)unter "Wochentexte" oder 35, 1-3

2. Wochenlied: 23, 1-7

3. Lied n.d. Predigt: 27,1-6

4. Schlusslied/-vers: 44, 1-3

Wochenspruch: Jh. 1,14

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. *

Im Namen...

Psalm: (Jes. 9,5a.c; Ps. 96,1-3.7-10)

Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und er heißt: Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.

Singet dem Herrn ein neues Lied; singet dem Herrn, alle Welt!

Singet dem Herrn und lobet seinen Namen, verkündet von Tag zu Tag sein Heil!

Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von seinen Wundern!

Ihr Völker, bringet dar dem Herrn, bringet dar dem Herrn Ehre und Macht!

Bringet dar dem Herrn die Ehre seines Namens, bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe!

Betet an den Herrn in heiligem Schmuck; es fürchte ihn alle Welt!

Sagt unter den Heiden: Der Herr ist König. Er hat den Erdkreis gegründet, daß er nicht wankt. Er richtet die Völker recht.

Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und er heißt: Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-fürst. Kommt, lasst uns anbeten!

Kyrie:

Wir wollen anbeten das Kind in der Krippe, Jesus, den Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist, um zu suchen und selig zu machen, was arm, gering, schwach und verloren ist. Lasst uns zu ihm rufen: Herr, erbarme dich!

Gloria:

"Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."

Lasst uns lobsingen mit den Engeln im Himmel und den Menschen auf Erden: Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Lasst uns beten)

Gott, deine Liebe ist mit Jesus aus dem Glanz deines Himmels in unsere dunkle Welt gekommen und ist jetzt schwach, arm und verletzlich wie Kinder es sind, in unserer Welt.

Hilf uns durch diese Geburt, dass wir ein Stück deines Himmels in unserer Welt erfahren und begreifen. Hilf uns, dass wir deine Liebe leben können, dass wir festhalten an der Hoffnung, dass wir deine Wunder sehen lernen und deinem Frieden trauen durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: Jh. 3, 31 - 36

Der von oben her kommt, ist über allen. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, der ist über allen und bezeugt, was er gesehen und gehört hat; und sein Zeugnis nimmt niemand an. Wer es aber annimmt, der besiegelt, daß Gott wahrhaftig ist. Denn der, den Gott gesandt hat, redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist ohne Maß.

Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja!

Credo

Predigt: 1. Jh. 3,1 - 6

Ich wünsche es uns von Herzen, dass wir noch heute damit beginnen können, uns selbst so zu sehen und immer mehr zu werden, wie Gott uns schon ansieht: Als seine geliebten Kinder. Wer weiß, vielleicht geschieht es dann, dass wir eine so große Freude in unserem Inneren empfinden, dass wir ganz unverhofft lachen müssen oder unserem übervollen Herzen auf andere Weise ganz unangemessenen Ausdruck geben! Kinder tun so etwas und es ist nicht kindisch, sondern den glücklichen Kindern eines guten Vaters angemessen.

Fürbitten: (Lasst uns beten:)

Herr, unser Gott, du bist so groß, dass du dich klein machen kannst wie ein Kind. Du bist so herrlich, dass du dich nicht scheust, im kleinen Bethlehem, einem Stall, einer Krippe zur Welt zu kommen. Du liebst das Schwache, das Kleine und Geringe besonders. Darum kommst du uns in deinem Sohn Jesus Christus als Kind ganz nah. Und du hältst später in ihm bei uns aus bis zum Tod - für uns, damit wir das Leben haben.

Himmlischer Vater, wir danken dir heute, dass du uns besucht hast in unserer Welt. Wir danken dir für das Licht, dass du für uns in der dunklen Welt entzündest. Wir preisen dich über der Hoffnung, die wir jetzt fassen können und für die Aussicht, die uns noch das schwerste Leben erträglich macht: Du bist bei uns und wir sind in Ewigkeit dein!

Wir bitten dich heute: Dass wir zu unserer Schwäche ja sagen lernen. Dass wir nicht mehr sein wollen, als wir nun einmal sind. Dass wir zufrieden sind oder uns zufrieden geben mit den Kreisen, in denen sich unser Leben bewegt, dass wir nicht hoch hinaus wollen, sondern uns zu den Geringen und Schwachen halten - so wie du das getan hast.

Wir bitten dich heute für alle, die meinen, stark zu sein in dieser Welt. Dass sie an deiner Geburt im Stall von Bethlehem erkennen, worauf es wirklich ankommt: Auf die Liebe zu den Menschen, ob sie begütert sind oder arm, einflussreich oder ohnmächtig, stark oder der Hilfe bedürftig. Und wir bitten dich, dass die Starken dann ihr Herz für die Armen, Schwachen und Leidenden entdecken, die sie brauchen und auf sie warten.

Wir bitten dich für alle, die auf dieser Erde arm sind, hungrig und des Beistands und der Hilfe anderer bedürftig. Dass ihnen geholfen wird und alle die Lebensmöglichkeiten bekommen, dass sie sich selbst helfen und sich denen zuwenden können, die noch im Elend sind.

Ganz besonders bitten wir dich heute für die Kinder der Welt, dass sie nicht hungern müssen, dass sie eine Schule besuchen und eine Ausbildung machen können und so ihren Platz in der Welt der Erwachsenen finden. Herr, unser Gott, seit du Mensch geworden bist, seit du dich in der kleinsten Stadt von Juda, Bethlehem, als ein kleines, hilfloses Kind in eine Futterkrippe gelegt hast, ist in dieser Welt nichts mehr, wie es war: Das Schwache, Geringe und Elende liegt dir ganz besonders am Herzen. Den Kindern gilt deine besondere Liebe. Wir danken dir, dass wir das wissen und bitten dich, dass wir uns in unserem Denken und Handeln darauf einstellen, dem gerecht werden und daran Freude finden. So lass es Weihnachten werden in unserer Welt.

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Stille

Vaterunser

Abkündigungen

Segensbitte

* Gedicht zur Woche (vor der Segensbitte?):

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit.
Jh. 1,14a

Ist je ein Tag
wie dieser angebrochen?
Gab's eine Nacht,
die so des Wunders voll?
Gott hat zum zweiten Mal
"es sei!" gesprochen,
und es steht da:
Das Wort, das retten soll.

Es läßt als Mensch
sich heut' im Fleisch begreifen
und ist nicht größer,
als es Menschen sind;
ja, um die letzte
Würde abzustreifen,
wird dieses Wort
aus Gott zum kleinen Kind!

Nun liegt es da
und hat, daß wir verstehen,
nur seiner selbstgewählten
Armut Glanz;
Gott selbst riskiert,
daß wir ihn übersehen:
Das Wort wird Fleisch
und schwach und wird es ganz!

Doch ist's genug,
wenn wir das nur beschauen
und dieser Anblick
unsre Herzen rührt?
Dies Kind ist Gott!
Wir können ihm vertrauen;
es hat die Macht,
die uns zur Freude führt!

Ach, daß dies Wort
doch heut' die Ohren findet
und daß sein Klang
in unsre Seele dringt,
damit es Mut und Kraft
in uns entbindet
und alle Trauer,
alle Angst bezwingt!

Manfred Günther

(Zum Wochenspruch für das Christfest)