Liturgieentwurf für den 10. So. nach Trinitatis

(20.8.2006) - Israelsonntag

Liedvorschläge:

  1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" Altern.: EG 193, 1-3
  2. Wochenlied: 290, 1-4 Altern.: 283, 1-4
  3. Lied n.d. Predigt: 342, 1-4 Altern.: 614, 1-4 „Lass uns in deinem Namen, Herr ..."
  4. Schlusslied/-vers: 590, 1-3 „Herr, wir bitten: komm und segne uns ..." Altern.: Kanon: 436

    Wochenspruch:

    Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat! Ps. 33,12

    Im Namen...

    Psalm: (Ps. 99,9; 2-8)

    Erhebet den Herrn, unseren Gott, und betet an auf seinem heiligen Berge; denn der Herr, unser Gott, ist heilig.

    Der Herr ist groß in Zion und erhaben über alle Völker.

    Preisen sollen sie deinen großen und wunderbaren Namen, - denn er ist heilig - und die Macht des Königs,

    der das Recht liebhat.

    Du hast bestimmt, was richtig ist, du schaffest Gericht und Gerechtigkeit in Jakob.

    Erhebet den Herrn, unseren Gott, betet an vor dem Schemel seiner Füße; denn er ist heilig.

    Mose und Aaron unter seinen Priestern, und Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen,

    die riefen den Herrn an, und er erhörte sie.

    Er redete mit ihnen in der Wolkensäule; sie hielten seine Gesetze und Gebote, die er ihnen gab.

    Herr, du bist unser Gott, du erhörtest sie; du, Gott, vergabst ihnen und straftest ihr Tun.

    Erhebet den Herrn, unseren Gott, und betet an auf seinem heiligen Berge; denn der Herr, unser Gott, ist heilig. Kommt lasst uns anbeten!

    Kyrie:

    Herr, Jesus Christus!

    Wir tragen deinen Namen und sind doch weit davon entfernt, unser festes Vertrauen in dich zu setzen! Jede schwere Erfahrung lässt uns an deiner Macht zweifeln. Jede dunkle Stunde lähmt auch unsere Zuversicht in dich. Warum nur bringen wir so wenig Glauben auf? Herr, erbarme dich!

    Gloria:

    Guter Gott, immer wieder wurde es nach einer finsteren Zeit wieder hell in unserem Leben. Du hast uns nicht im Leid gelassen, Trauer und Schmerz vergingen, Krankheit hat sich gebessert und die Sorgen wogen nicht mehr so schwer. Es ist gut, dass du uns durch alles hindurchträgst und in deinen guten Händen hältst! Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

    Gebet: (Lasst uns beten)

    Gott, wir bitten dich, lass uns in den dunklen Zeiten unseres Lebens nicht allein. Gib uns dann die Erinnerung daran, wie oft schon bei uns aus Leid Freude und aus Trauer Lachen geworden ist.
    Auf den leichten Wegstrecken durch unsere Zeit gib uns Dankbarkeit, die nicht vergisst, was du für uns getan hast. Halte uns fest bei dir und dem Vertrauen in dich durch unseren Herrn Jesus Christus.

    Schriftlesung: (Jer. 7,1-11 (12-15))

    Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia:

    Tritt ins Tor am Hause des HERRN und predige dort dies Wort und sprich: Höret des HERRN Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingeht, den HERRN anzubeten!

    So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Bessert euer Leben und euer Tun, so will ich bei euch wohnen an diesem Ort.

    Verlaßt euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel!

    Sondern bessert euer Leben und euer Tun, daß ihr recht handelt einer gegen den andern und keine Gewalt übt gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen und nicht unschuldiges Blut vergießt an diesem Ort und nicht andern Göttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden, so will ich immer und ewig bei euch wohnen an diesem Ort, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe.

    Aber nun verlaßt ihr euch auf Lügenworte, die zu nichts nütze sind.

    Ihr seid Diebe, Mörder, Ehebrecher und Meineidige und opfert dem Baal und lauft fremden Göttern nach, die ihr nicht kennt.

    Und dann kommt ihr und tretet vor mich in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Wir sind geborgen, - und tut weiter solche Greuel.

    Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Räuberhöhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HERR.

    Geht hin an meine Stätte zu Silo, wo früher mein Name gewohnt hat, und schaut, was ich dort getan habe wegen der Bosheit meines Volks Israel.

    Weil ihr denn lauter solche Dinge treibt, spricht der HERR, und weil ich immer wieder zu euch redete und ihr nicht hören wolltet und ich euch rief und ihr nicht antworten wolltet, so will ich mit dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, auf das ihr euch verlaßt, und mit der Stätte, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, ebenso tun, wie ich mit Silo getan habe, und will euch von meinem Angesicht verstoßen, wie ich verstoßen habe alle eure Brüder, das ganze Geschlecht Ephraim. Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren!

    Credo

    Predigt: (Röm. 9, 1 - 5.31 - 10,4)

    Wenn uns schon ein „Israelsonntag" verordnet ist, dann sollten wir auch die Unterschiede, wie sie im jüdischen und im christlichen Glauben bestehen, ansprechen können. Und das ohne befürchten zu müssen, als intolerant oder gar antisemitisch eingestellt zu gelten. Wir dürfen nicht preisgeben, was Paulus am Ende der Verse sagt, die uns heute zu bedenken und zu besprechen verordnet sind: „Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht."

    Fürbitten: (Lasst uns beten:)

    Guter Gott, wir haben es erlebt: Wie die Verstoßung, die der Prophet Jeremia dem Volk Israel angekündigt hat, nicht das letzte war, sondern Gott sich seines Volkes auch wieder angenommen hat. So ist es auch in unserem Leben schon manchesmal gewesen: Aus dem Gefühl der Ferne von Gott wurde wieder Nähe und Geborgenheit bei ihm, Zuversicht und Freude.

    Wir Christen haben es erfahren und halten uns daran: Aus dem Ende in Kreuzigung und Sterben, aus Tod und Grab ist unser Glaube an die Auferstehung und das Leben in deiner neuen Welt geworden. Und genau so ging es oft genug schon bei uns selbst, in unserem persönlichen Leben: Wir konnten Furcht und Bitterkeit begraben, die Trauer verging, die Sorgen haben uns nicht mehr belastet, ein neuer Tag voller Hoffnung ist für uns angebrochen.

    Gott, lass uns diese Wunder, die wir erlebt haben, nicht vergessen. Stell' sie uns vor Augen, wenn die trüben Gedanken wieder nach uns greifen und uns die Brust abschnüren wollen. Gib uns dann neben der Erinnerung ein Gebet, das dich hineinruft in unsere schwere Zeit und ein Lob, das dich über deiner früheren Hilfe preist.

    Gott, wir bitten dich heute für die Menschen, die ohne dich und deine Fürsorge leben wollen: Schenke ihnen auch den Tag und die Stunde, da du ihnen zu stark wirst und sie sich und ihr Leben dir anvertrauen. Dann bleibe bei ihnen und führe und leite sie durch gute und schwere Zeiten bis an dein Ziel.

    Wir denken heute an Israel, dein auserwähltes Volk. Du siehst das Leid, den Krieg und die Zerstörung von Leben Vertrauen und die Verwüstung von Städten und Landstrichen im Nahen Osten. Du weißt auch, wie wenig Hoffnung wir noch haben, es könnte dort noch einmal alles gut werden und dauerhaft Frieden einziehen zwischen Israelis und Palästinensern, zwischen Juden, Christen und Moslems.

    Gott, wir bitten dich, mache all unsere Zweifel, unsere Befürchtungen und unser böses Erwarten zunichte! Lass den Kreislauf aus Terror und Vergeltung endlich an sein Ende kommen. Bringe die Waffen dauerhaft zum Schweigen. Gib gerechten Frieden, in dem es keine Sieger und keine Besiegten gibt, sondern nur noch das Lob deiner Macht und den Ruhm deines Namens - auch wenn dieser Name vielleicht nicht derselbe ist.

    Stille

    Vaterunser

    Abkündigungen

    Segensbitte