Liturgieentwurf zum 4. Advent (18.12.2005) Liedvorschläge: 1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder 69, 1-4 2. Wochenlied: 9, 1,3-6 3. Lied n.d. Predigt: 129, 1-3 oder 11, 1-3,6+7 4. Schlusslied/-vers: 1, 4+5 Wochensspruch: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! Phil. 4,4-5 * Im Namen... Psalm: (Ps. 102,14a; 18.20-23) Gott, du wollest dich aufmachen und über Zion erbar- men. Gott wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmäht ihr Gebet nicht. Er schaut von seiner heiligen Höhe, der Herr sieht vom Himmel auf die Erde, dass er das Seufzen der Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes, dass sie in Zion verkünden den Namen des Herrn und sein Lob in Jerusalem, wenn die Völker zusammenkommen und die Königreiche, dem Herrn zu dienen. Gott, du wollest dich aufmachen und über Zion erbar- men. Kommt lasst uns anbeten! Kyrie: Herr, Jesus Christus, alle Welt spricht von Freude in die- sen Tagen. Fast schämen wir uns zu bekennen: Wir ha- ben sie noch nicht gefunden, die Freude der Weihnacht. Uns beschäftigen persönliche Sorgen. Wir ängstigen uns vor der Zukunft und was sie uns wohl bringt. Wir kom- men nicht los von den Gedanken an unser Leid, unsere Krankheit, unsere Behinderungen ... Wenn du uns nicht hilfst, kann es für uns kein schönes Christfest werden. Darum bitten wir dich: Herr, erbarme dich! Gloria: Auch wenn unser Herz es noch schwer hat mit ihr, auch wenn sie bei uns nicht recht einziehen will, Gott bereitet uns eine große Freude in dieser Zeit: Er wird Mensch, er teilt unser Leben, wird einer von uns. So wird er arm, um uns reich zu machen. So gibt er seinen Himmel auf, um ihn uns zu schenken. Er wird gering, um uns nah zu sein. Er wird niedrig, um uns zu sich zu erheben. Gott sagt sein Ja zu uns, wer und wie wir bis heute auch sind! Wie groß ist seine Liebe! Lobsinget Gott, erhebt seinen heili- gen Namen! Gebet: (Lasst uns beten) Himmlischer Vater, wir bitten dich, führe uns durch alles hindurch, was unserer Weihnachtsfreude noch im Wege steht: Dämpfe unsere Angst, nimm uns die Sorge und die Sorglichkeit. Wo wir gebannt auf unser Leid und unseren Kummer starren, da hebe unseren Blick zu dir ins Weite ... Du selbst besuchst uns und teilst unser Leben! Wir sind nicht mehr allein! Du bist unser Bruder geworden! Schenke uns die Freude der Weihnacht durch unseren Herrn Jesus Christus. Schriftlesung: (Jh. 1,19-28) Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden zu ihm sandten Priester und Leviten von Jerusalem, daß sie ihn fragten: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du dann? daß wir Ant- wort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? Er sprach: »Ich bin eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Je- saja gesagt hat (Jesaja 40,3). Und sie waren von den Pharisäern abgesandt, und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet? Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt. Der wird nach mir kommen, und ich bin nicht wert, daß ich seine Schuhriemen löse. Dies geschah in Betanien jenseits des Jordans, wo Jo- hannes taufte. Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren! Halle- luja! Credo Predigt: (2. Kor. 1, 18 - 22) Gottes Ja ist immer auf der Seite derer, die aus- genutzt, an den Rand gedrängt, unterdrückt, un- barmherzig verurteilt oder ungerecht behandelt wer- den. Er will sie stark machen, aufbauen, trösten, aber auch dazu anspornen, der Ungerechtigkeit zu wider- stehen. Fürbitten: (Lasst uns beten:) Herr, unser Gott, allen Menschen schenkst du dich als Kind in der Krippe. Allen Menschen möchtest du in Je- sus Christus Bruder werden. Alle Menschen sollen zur Freude der Weihnacht finden. Wir danken dir dafür und bitten dich: Wende dich den Rast- und Ruhelosen zu in diesen Ta- gen. Lass sie zu sich selbst kommen, zu ihren Mitmen- schen und zu dir. Nimm ihnen die Furcht vor der Stille, schenke ihnen Besinnung auf das Wesentliche, lass sie neu die Mitte ihres Lebens in dir entdecken. Hilf ihnen zur Freude der Weihnacht. Sei auch bei denen, die von ihrem Leben nichts mehr er- warten, bei den Enttäuschten, den Verzweifelten, den Menschen, die viel verloren haben und denen manches kaputt ging ... Zeige ihnen, wo auch für sie neue Anfänge möglich sind, neue Wege zu einem anderen Leben, das auch sie erfüllen und froh machen kann. Hilf ihnen zur Freude der Weihnacht. Wir bitten dich auch für alle, denen die Botschaft des Christfestes nichts oder nichts mehr bedeutet. Wecke du in ihnen neu den Glauben an die beste Nachricht, die un- sere Welt je vernommen hat: Dass du einer von uns ge- worden bist in Jesus Christus, dass du es mit uns kleinen, schwachen Menschen zu tun haben willst, dass du uns Sünder liebst und zu uns allen in Christus dein Ja sagst. - Hilf ihnen zur Freude der Weihnacht. Wir bitten dich für deine friedlose Welt, dass sie in die- sen milden Tagen Frieden findet. Dass die Waffen schweigen, kein Mensch einem anderen Gewalt tut, die Armen zu ihrem Recht kommen, die Hungernden satt werden und alle eine Ahnung davon gewinnen, dass du der Vater aller Menschen bist, der es gut meint mit uns. Hilf allen, rings um die Erde, zur Freude der Weihnacht. Zuletzt bitten wir dich für uns selbst: Räume alle Hin- dernisse, die uns noch von der Freude trennen, bei uns weg, führe uns an deine Krippe und lass uns dort stau- nen, wie die Kinder: Über das Wunder, dass sich der große Gott für uns so klein macht. Schenke uns die Freude der Weihnacht. Stille Vaterunser Abkündigungen Segensbitte * Gedicht zur Woche (vor der Segensbitte?): Freuet euch in dem Herrn allewege und abermals sage ich: Freuet euch. Der Herr ist nahe. Phil. 4,4.5b Wie scheint dem, der hier spricht, daran gelegen, daß du dich freust: Er ruft dir's zweimal zu! Und ist nicht wirklich Freude schon ein Segen, der reich beschenkt? Und dennoch zögerst du? Du meinst, dein Los, sei Anlaß dich zu grämen? Dann sieh die vielen, die im Elend sind: Wenn sie statt ihrem dein Geschick bekämen, sie nähmen's gern! Du bist für's Gute blind! Du denkst, die Zukunft, die dir Gott beschieden, sie könnte trostlos, schwer und dunkel sein. Siehst du den Wohlstand auch, das Glück, den Frieden...? Macht nicht dein Heute deine Ängste klein? Du weißt, am Ende deiner Lebensreise erwartet Himmel dich, ein Ziel, das Licht... und forderst hier und heute mehr Beweise, daß Gott dich liebt; spürst du die Güte nicht? Du bist so reich! Und wenn noch etwas fehlte, dann schenkt dir's Gott in seiner Ewigkeit! Ach, wenn doch Freude, Freude dich beseelte: Du bist geliebt, begnadet und befreit! Manfred Günther (Zum Wochenspruch für den 4. Advent)