Liturgieentwurf zum Gründonnerstag

(24.3.2005)

Liedvorschläge:

1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder 632, 1-5 Wenn das Brot, das wir teilen ... oder 398, 1+2

2. Lied zum Tag: 223, 1-5

3. Lied n.d. Predigt: 76, 1+2

4. Schlusslied/-vers: 97, 1-4 oder 222, 1-3

Spruch zum Tag: Ps. 111,4

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr.

Im Namen...

Eingangspsalm: (Ps. 111,4; 1-3.5.9a)

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder,

der gnädige und barmherzige Herr.

Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen

im Rate der Frommen und in der Gemeinde.

Groß sind die Werke des Herrn;

wer sie erforscht, der hat Freude daran.

Was er tut, das ist herrlich und prächtig,

und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Er gibt Speise denen, die ihn fürchten;

er gedenkt ewig an seinen Bund.

Er sendet eine Erlösung seinem Volk;

er verheißt, daß sein Bund ewig bleiben soll.

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder,

der gnädige und barmherzige Herr.

Kommt, lasst uns anbeten!

Kyrie:

Herr, sehr unterschiedliche Gefühle bewegen uns heute Abend! Heute hast du noch einmal die engste Gemeinschaft mit deinen Jüngern. Und auch uns kommst du in deinem Abendmahl ganz nah. Heute ist aber auch der Abend des Verrats - einer deiner Vertrauten gibt dich den Soldaten preis, indem er dich küsst! Und auch wir müssen uns fragen, ob wir deine Freunde und Freundinnen sind, ob wir dich nicht oft genug auch verraten! Und schließlich ist heute die Nacht deiner bitteren Tränen: Als du deine Gefährten ganz besonders gebraucht hast, da schlafen sie und lassen dich allein. Uns beschleicht der Gedanke, ob wir wohl bei dir aushalten, wenn es etwas kostet, deinen Namen zu tragen? Ach, Herr, erbarme dich!

Gloria:

Gott wollte in seinem Sohn Jesus Christus allen Menschen zeigen, dass sie - wenn es darauf ankommt - alle versagen: Wenn Treue nur teuer genug ist, dann sind wir nicht treu. Wenn der Preis der Freundschaft zu hoch wird, dann wenden wir uns ab. Ja, es ist möglich, dass wir sogar zu Verrätern werden! So stellt Gott uns alle unter die Sünde und damit unter das Kreuz Jesu. Dort allein können wir werden, was wir sein sollen: Gottes Kinder! Jesu Opfer am Holz macht uns frei von aller Schuld. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Lasst uns beten)

Himmlischer Vater!

Wir sind weit davon entfernt, dass wir alles mit unserem Verstand begreifen, was sich an diesem Abend für uns und deine Sache mit uns ereignet. Und wir haben viele Fragen: Warum musste Jesus sterben? Gab es keinen anderen Weg, unser Heil zu begründen? Wie verstrickt sind wir persönlich in die Geschichte dieses Abends?

Eine Ahnung davon haben wir aber doch, was heute geschieht. Darum sind wir jetzt auch hier: Du tust etwas sehr Großes für uns. Du machst uns aus deinen Feinden zu deinen Freunden. Du bleibst in unserer Nähe, wo wir dich verlassen. Du vergibst uns - selbst den Verrat, selbst unsere Gleichgültigkeit. Gott, lass uns allen Segen dieses Abends zuteil werden durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: 1. Kor. 10, 16 - 17

Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi?

Denn ein Brot ist's: So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben.

Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Amen!

Credo

Predigt: Mk. 14, 17 - 26

Mit allen teilt Jesus seinen Tisch und das Essen. Die Verräter stößt er nicht zurück. Alle dürfen in seine Nähe kommen - und dort bleiben. Alle erfahren bei ihm Vergebung. Alle können an seinem Tisch neu beginnen. Denn für alle teilt er sich selber aus: Sein Leib, sein Blut ... Für alle wird er am Kreuz sterben. Dass wir Frieden haben und einen neuen Anfang - frei von Schuld.

(Abendmahlsfeier)

Fürbitten: (Lasst uns beten:)

Herr, unser Gott, wir wissen es ja, dass uns niemand anderes helfen kann, als dein Sohn, Jesus Christus. Er ist als ein Mensch über diese Erde gegangen. Er hat sich dabei die dunkelsten Erfahrungen nicht erspart. Er ist vertraut mit allem, was wir in dieser Welt durchleben und durchleiden müssen. Das schenkt uns Hoffnung: Wir sind in Krankheit nicht allein, in unseren Sorgen nicht vergessen, in Trauer und Schmerz nicht verlassen.

Gott, auch wenn wir wissen, dass du uns liebst und nach uns schaust - wir fühlen doch uns immer wieder allein, nur auf uns gestellt und ohne Hilfe und Beistand.

Gott, lass uns diesen Abend mit seinen Worten und unserem gemeinsamen Mahl dazu dienen, dass wir ermutigt und gestärkt, ohne Furcht und Sorglichkeit in unser eigenes Leben zurückkehren. Deine Kraft begleite uns. Dein Segen sei mit uns. Dein Zuspruch schenke uns Mut und Tapferkeit für alles, was kommt. Lass uns immer wissen, dass du in allem bei uns bist und uns bestehen hilfst, was du uns schickst.

Herr, Jesus Christus, heute abend sehen wir deutlicher noch als sonst, wie groß deine Liebe zu uns ist, denn verdient haben wir es nicht, dass du zu uns stehst, zu uns, die dich verleugnen, verraten und in Leiden und Tod schicken. Lass uns dankbar dafür werden. Unseren Dank wollen wir denen zuwenden, die mit ihrem Schicksal nicht fertig werden. Unsere Hilfe sollen die finden, die krank, leidend und behindert sind. So wollen wir ein wenig von dem zurückschenken, was du uns unverdient geschenkt und für uns getan hast.

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