Liturgieentwurf für das Reformationsfest (6.11.2005) Liedvorschläge: 1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder EG 243, 1-3+6 2. Tageslied: 341, 1-5 3. Lied n.d. Predigt: 136,1.3-4 4. Schlusslied/-vers: 362, 1-4 Wochenspruch: Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1. Kor. 3,11 Im Namen... Psalm: (Ps. 33,4; Ps. 119,41-42.46.89-90a.105.116) Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiß. Herr, laß mir deine Gnade widerfahren, deine Hilfe nach deinem Wort, daß ich antworten kann dem, der mich schmäht; denn ich verlasse mich auf dein Wort. Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich nicht. Herr, dein Wort bleibt ewiglich, so weit der Himmel reicht; deine Wahrheit währet für und für. Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Erhalte mich durch dein Wort, daß ich lebe, und laß mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung. Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiß. Kommt lasst uns anbeten! Kyrie: Herr, Jesus Christus, wir feiern heute, dass es nicht dabei geblieben ist: Sünde zieht Strafe nach sich, Schuld führt in den Tod ... Du hast uns das Leben verdient, du hast uns frei gemacht von allem, was uns von Gott trennt. Wir wis- sen das - mit unserem Kopf, aber unser Herz hat es noch nicht begriffen. Hilf uns heute zur Freude über Gottes Gnade! Und hilf uns dazu, von dieser Gnade auch vor den Menschen zu reden! Herr, erbarme dich! Gloria: Gott ist barmherzig ist! Er will nicht fünfe gerade sein las- sen, sondern um Christi willen gnädig mit uns sein. Er be- schenkt uns, ohne dass wir uns bei ihm etwas verdient hät- ten. Es ist allein das Opfer Jesu Christi am Kreuz, das uns freimacht von Schuld, Sünde, Strafe und Tod. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen! Gebet: (Lasst uns beten!) Barmherziger Gott, lass uns das heute neu einleuchten, wovon wir eigentlich leben. Nimm uns den hochmütigen Glauben, wir wären doch eigentlich ganz in Ordnung und aus uns selbst so, wie du uns haben willst. Stelle uns deine Barmherzigkeit vor Augen, hilf uns, dass wir uns allein auf das verlassen, was deine Gnade uns anbietet durch unse- ren Herrn Jesus Christus. Schriftlesung: Gal. 5, 1 - 6 Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und laßt euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr euch beschneiden laßt, so wird euch Christus nichts nützen. Ich bezeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden läßt, daß er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist. Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid aus der Gnade gefallen. Denn wir warten im Geist durch den Glauben auf die Gerechtigkeit, auf die man hoffen muß. Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Un- beschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja! Credo Predigt: Mt. 10, 26 - 33 Wir werden es in unserem Leben aufscheinen lassen und die Menschen werden es sehen und aufmerksam werden: Dass es auch heute noch für den Glauben einen Halt und eine Mitte im Leben gibt, die fest ist und die Kraft gibt, Schönes und Schweres, Freude und Leid, Glück und Trauer anzunehmen, ohne die Hand unseres Herrn zu verlieren. Fürbitten: (Lasst uns beten:) Herr, barmherziger Gott, nicht wir haben dich, du hast uns erwählt, dass wir leben und deine Liebe haben sollen. Mach uns doch dankbar dafür und schenke uns die Freude, wie sie Kinder über die guten Gaben ihres Vaters empfin- den. Wir bitten dich für die Menschen, denen deine Güte nicht einleuchten will, die immer wieder von ihrer eigenen Leis- tung reden und auch in ihrem religiösen Leben meinen, sich dein Wohlwollen verdient zu haben. Zeige diesen Menschen das Kreuz deines Sohnes Jesus, lass sie still werden vor diesem Kreuz und erkennen, dass hier und nir- gends anders ihr Heil in Zeit und Ewigkeit verdient wor- den ist. Wir bitten dich für die Menschen, die von deiner Gnade nie gehört haben: Lass den Ruf zu dir in dieser Welt nicht verstummen. Lass die Einladung zum Glauben alle Men- schen erreichen - draußen in der Welt, aber auch bei uns in der Gemeinde. Wir bitten dich für alle, die in ihrem Leben wirklich weni- ge Erfahrungen der Güte haben machen können: Dass sie nicht über ihrem - vielleicht sehr schweren Geschick - ver- zweifeln, sondern jeden Morgen neue Hoffnung und Kraft finden. Und lass sie doch auch die Zeit erleben, in der sie befreit werden von allen Lasten, die ihnen auf dem Rü- cken, dem Herzen und der Seele liegen. Zuletzt bitten wir dich für uns selbst: Schenke uns offene Augen und Ohren, dass wir die Zeichen deiner Güte in un- serem Leben entdecken. Schenke uns ein frohes Staunen über all deine Freundlichkeit. Lass uns dankbar werden und dir die Ehre geben, unserem Gott und Vater, der alles für uns getan hat und von dem alles herkommt: Die Gna- de, der Glaube und schon das Glauben-Können. Vor allem, guter Gott, hilf uns, dass wir zu Zeugen deiner Liebe wer- den, zu Bekennern deiner Gnade und zu Menschen, die vor der Welt für ihren Glauben eintreten. Unser Glaube an Jesus Christus ist unser Halt. Das Evan- gelium von der Barmherzigkeit Gottes ist die Mitte unseres Lebens. Wir bitten um die Kraft und den Mut, dafür vor den Menschen einzustehen mit Worten und Taten. - - - Aktuelle Fürbitten - - - Stille Vaterunser Abkündigungen Segensbitte * Gedicht zur Woche (vor der Segensbitte?): Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils! 2. Kor. 6,2b Liegt Gottes "Gnade" nicht in fernen Tagen und wird uns Menschen erst im Tod zuteil? Hat nicht so mancher hier nur schwer zu tragen und führt ein Leben ohne Glanz und "Heil!? So ist es oft, wer mag es denn bestreiten? Es gibt das Leid und vieler Los ist schwer! Doch wenn Vertrauen, Glauben uns begleiten, kommt auch ein Licht von dieser Hoffnung her! Es kann vielleicht das Dunkel nicht vertreiben, doch wo es strahlt, sieht alles anders aus; wir wissen fest: Das Finst're wird nicht bleiben; es kommt der Tag, da holt uns Gott heraus! Das kann den Weg schon heute heller machen; der Blick nach vorn beflügelt meinen Schritt: Dort liegt das Heil, die Freude, Glück und Lachen... So geht ein Stück der Gnade hier schon mit. Es ist schon jetzt im Glauben zu ergreifen, was einmal ganz die Zukunftswelt bestimmt. Es hilft schon hier, das Dunkel abzustreifen, bis einst das Licht die letzten Schatten nimmt. Manfred Günther (Zum Wochenspruch für den Drittl. Sonntag im Kirchen- jahr)