Liturgieentwurf zum Sonntag "Invokavit" (29.2.2004) Liedvorschläge: 1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder 91, 1-5 2. Wochenlied: 362, 1-3 3. Lied n.d. Predigt: 358, 1-5 4. Schlußlied/-vers: 347, 1-6 oder 358, 6 Wochenspruch: Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1. Joh. 3,8 Im Namen... Psalm: (Ps. 91,15; 1-2.9-12) Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören, spricht der Herr; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn heraus- reißen und zu Ehren bringen. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören, spricht der Herr; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen. Kommt lasst uns anbeten! Kyrie: Herr, Jesus Christus, die lauten, ausgelassenen Tage sind zuende gegangen. Die Passionszeit hat angefangen, die stillen, besinnlichen Wochen auf Karfreitag hin. Aber wir sind noch nicht angekommen in der Stille und der Besinnlichkeit. Wir haben unsere liebe Not, uns auf dein Leiden einzustellen und noch schwerer fällt es uns zu erkennen, dass es unsere Schuld ist, die dich beschwert und dir das Kreuz auf die Schulter legt. Herr, nimm uns mit auf deinem Weg. Lass die kommende Zeit für uns zum Segen werden. Herr, erbarme dich! Gloria: Vor die Auferstehung und das neue Leben aus dem Tod hat Gott für seinen Sohn den Weg durch das Leiden und ans Kreuz gesetzt. Bevor wir die Vergebung erlangen, will Gott von uns die Reue und das Bekenntnis zu un- serer Schuld. Nur in ein ehrlich betrübtes Herz kann seine Gnade einziehen. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen! Gebet: (Lasst uns beten) Himmlischer Vater, hilf uns in dieser Passionszeit, dass wir unser Denken und Handeln, unser Reden und unser ganzes Leben ehrlich sehen und im Lichte deines Wil- lens prüfen. Dann lass uns alles abtun, was nicht zum Wesen deiner Kinder passt, lass uns ansprechen, was wir ändern müssen, aussprechen, was uns leid ist und dann in deiner Kraft einen neuen Anfang machen durch unseren Herrn Jesus Christus. Schriftlesung: 1.Mose 3,1-19 (20-24) Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, daß ihr nicht ster- bet! Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet keine- swegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und das Weib sah, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er eine Lust für die Augen wäre und ver- lockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon, und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, daß sie nackt waren, und flochten Fei- genblätter zusammen und machten sich Schurze. Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. Und er sprach: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum, und ich aß. Da sprach Gott der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich, so daß ich aß. Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein. Und zum Manne sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot es- sen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. Und Adam nannte sein Weib Eva; denn sie wurde die Mutter aller, die da leben. Und Gott der HERR machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und zog sie ihnen an. Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist ge- worden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, daß er die Erde bebaute, von der er genommen war. Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja! Credo Fürbitten: (Lasst uns beten:) Herr, unser Gott, es sind erst wenige Tage, wenige Schritte durch die Wochen der Passion... Noch ist viel Zeit, viel Gelegenheit unser Leben zu überdenken, unser Verhalten zu ändern, so zu werden, wie du uns haben willst. Ach, mach du uns doch stark genug, dass wir uns nicht wieder in unsere Aufflüchte davonstehlen: Andere habe es doch nötiger, wir sind doch gar nicht so verkehrt, an uns kann Gott doch noch einige Freude haben. - Hilf uns zur Umkehr, Gott und zum neuen Leben! Wir bitten dich für die unter uns, die sich deiner Gnade für weniger bedürftig halten. Dass sie in einer stillen Stunde einmal nur die letzte Zeit ihres Lebens prüfen...wem sie nötig und hilfreich waren, wem es wichtig geworden ist, dass sie da sind, wem sie ein gutes Wort haben sagen können und wer ihnen jetzt etwas ver- dankt... Und dann lass diese Menschen ins Gebet gehen und zur Einsicht finden: Wir brauchen alle deine Gnade, wenn unser Leben gelingen soll. Wir bitten dich auch für die, deren Meinung von sich selbst schlecht ist, die sich für hoffnungslose Fälle halten und meinen, sie könnte selbst deine Gnade nicht zurechtbringen. Schenke ihnen den neuen Anfang, gib ihnen den ersten Gedanken ins Herz, der sie wieder auf den Weg zu dir führt. Zeige ihnen die Aufgabe, die du gerade für ihr Leben siehst und ihnen auftragen willst und lass ihnen in diesem Auftrag auch etwas glücken, was sie erfreut und erfüllt. So lass auch diese Menschen erkennen: Wir brauchen alle deine Gnade, wenn unser Leben gelingen soll. Für uns alle bitten wir dich, so weit oder so nah wir auch an deiner Hand gehen, dass wir in diesen Pas- sionswochen neuen Sinn in unserem Leben entdecken. Gib uns ein neues, konzentriertes Hören auf dein Wort, einen neuen Anstoß in unseren Beziehungen zu den Menschen, gib uns die Herzenswärme, wie sie aus einem guten Verhältnis zu dir fließt und zu der sich andere gerne flüchten. So schenke uns auch in unseren Familien, unseren Gemeinschaften und in unserer Gemeinde eine gute, von dir gesegnete Zeit, in der wir wenigstens mit ein paar Schritten deinen lieben Sohn auf seiner Lei- densstraße begleiten. Stille Vaterunser Abkündigungen Segensbitte