Liturgieentwurf für Heiligabend - zur "Predigt zum Heiligen Abend" (24.12.2003) (Auch die Liturgie - wie schon die "Predigt zum Heili- gen Abend" - kann auf zwei SprecherInnen verteilt wer- den. Am Eingang des GD erhält jeder Besucher eine Kerze. Die Kerze wird erst später, während der Predigt entzündet) Orgelvorspiel Begrüßung: Guten Abend und herzlich willkommen denen, die bedrückt und denen, die fröhlich sind, denen, die in die- ser Nacht Trauer in sich spüren und denen, die einsam sind, allen, denen das Herz heute leicht ist und denen, die an schwerem Kummer tragen und Sorgen haben. Es ist eine wunderbare, geheimnisvolle, eine besondere Nacht: Gott selbst schenkt sich uns in einem kleinen Kind. Er kommt uns ganz nah, wird einer von uns. Das will uns verwandeln. Jetzt kann noch einmal alles anders werden bei uns: Denn das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit. Von diesem Wort, das heute Fleisch geworden ist und unter uns wohnt, wollen wir in diesem späten Gottes- dienst hören, reden und singen. Von diesem Wort und was es heute unter uns wirken und tun will, wird auch unsere gemeinsame Predigt später handeln. Sie ist die Mitte dieses Gottesdienstes. Ihre Anregungen und An- stöße sollen von heute Abend mitgehen mit allen. Ihre guten Gedanken sollen uns auch morgen und in den nächsten Tagen begleiten und unser Leben heil machen und ihm noch einmal eine Wendung geben. "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder EG 23, 1-7 Eingangswort: (ganz langsam sprechen) Und nun wollen wir ganz ruhig werden. Ja, ruht euch aus von den bewegten Tagen, die hinter euch liegen. Ruht euch aus von euren Sorgen, euren Ängsten und aller Trauer... (Gitarren-, Flöten, Orgelmusik... ca. 3 Min.) Nun nehmt die Worte und Gedanken dieses Abends in euch auf. Laßt euch erfreuen, beglücken, verwandeln: Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einge- borenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das Leben haben. Lied: 37, 1 + 2 Schriftlesung: Lk. 2, 1 - 14 Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland ge- boren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Lied: 37, 4 + 5 Predigt enthalten: Lied: 40, 1-5 Lied: 46, 1-3 Schlußgebet: Lasst uns beten: Lieber himmlischer Vater, es ist wahr, immer wieder erwarten wir viel von dieser Nacht der Nächte: Alles müsste noch einmal anders wer- den bei uns und in unseren Beziehungen zu den anderen Menschen. So viele Wünsche haben wir in unseren Her- zen, die bis heute immer unerfüllt geblieben sind, so manche Sehnsucht, die wir kaum auszusprechen wagen... Wir möchten gern heil werden. Wir möchten zur Ruhe kommen in dem, wie unser Leben halt ist und ja sagen können zu dem, wie es ist und zufrieden mit dem, was es uns bringt und gebracht hat. Wir spüren, dann wären wir nicht mehr fern von dir in dieser Heiligen Nacht. Darum bitten wir dich, großer Gott, dass du uns heute in diesem Kind Jesus berührst und unser Seele gesund machst. Verwandle uns zu Menschen, die sich in ihrem Leben heimisch fühlen. Lass uns das unsere dazu bei- tragen, dass es gelingen kann: Wir wollen uns im Glauben allein auf dich verlassen. Wir wollen treu sein in dem, was wir zu tun versprochen haben und zuverläs- sig in allem, was wir erfüllen wollten und jedem Men- schen, der uns braucht, eine verlässliche Hilfe. Hilf uns dabei, dass wir vom Gebet zu dir wieder mehr erwarten und es fleißiger üben. Dabei wollen wir auch die Mitmenschen mit ihren Nöten und Bedürfnissen nicht vergessen. Die schöne Atmosphäre dieses Abends möge uns helfen, dass wir auch morgen noch wissen und tun, was wir uns heute vorgenommen haben. Alle guten Gefühle dieser Heiligen Nacht mögen uns begleiten, dass wir noch lange an die Botschaft dieser Stunde denken: Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Men- schen...damit er uns erlöste durch Jesus Christus von al- ler Ungerechtigkeit! (Stille) Vaterunser Abkündigungen Segensbitte Lied: 44, 1-3 Orgelnachspiel