Liturgieentwurf zum Karfreitag (09.04.2004) Liedvorschläge: 1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder 76, 1+2 2. Wochenlied: 83, 1-4 3. Lied n.d. Predigt: 355, 1-4 4. Schlusslied/-vers: 355, 5 Tagesspruch: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einge- borenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben ha- ben. Jh. 3,16 Im Namen... Psalm: (Ps. 22,20; 2-12) Du, Herr, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu hel- fen! Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne. Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe. Du aber bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels. Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus. Zu dir schrien sie und wurden errettet, sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch. Ein Spott der Leute und verachtet vom Volke. Alle, die mich sehen, verspotten mich, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf: Er klage es dem Herrn, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm. Du hast mich aus mei- ner Mutter Leibe gezogen; du ließest mich geborgen sein an der Brust meiner Mutter. Auf dich bin ich geworfen von Mutterleib an, du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an. Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer. Du, Herr, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu hel- fen! Kommt lasst uns anbeten! Kyrie: Herr Jesus Christus, du bist um unserer Sünde willen ge- schlagen. Weil wir nicht sind, wie wir sein sollen, musst du leiden. Weil unsere Schuld groß ist, musst du sterben. Es gefällt uns nicht, das zu sehen und zu bejahen. Aber so ist es. Lass uns das heute einleuchten und gib uns so einen gesegneten Karfreitag, der unser Leben verändert und aus Reue und Vergebung neu macht. Herr, erbarme dich! Gloria: Gott wollte an Jesus Christus unsere Sünde heimsuchen und aufheben. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten. Jetzt sind wir geheilt, vor Gott recht und gut. Er vergibt uns um Jesu willen. Lobsinget Gott, er- hebt seinen heiligen Namen! Gebet: (Lasst uns beten) Himmlischer Vater, alles hast du in deinem Sohn Jesus Christus für uns getan: Du vergibst in ihm alle Schuld der Menschen, du tust durch ihn, was zu unserem Heil nötig ist. Schenke uns heute, dass wir das Opfer Jesu für uns persönlich gelten lassen, dass wir dir mit reuigem Herzen unsere Schuld bringen und uns dafür das Sterben unseres Herrn am Kreuz anrechnen lassen. Nimm alles Denken und Dünken von uns, wir könnten selbst unsere Erlösung vollbringen und wären recht vor dir, weil wir uns doch bemühen. Wir wollen dich ehren, indem wir dein Urteil über uns annehmen durch unseren Herrn Je- sus Christus. Schriftlesung: Lk. 23, 33-49 Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstät- te, kreuzigten sie ihn dort und die Übeltäter mit ihm, ei- nen zur Rechten und einen zur Linken. Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum. Und das Volk stand da und sah zu. Aber die Oberen spotteten und sprachen: Er hat andern geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte Gottes. Es verspotteten ihn auch die Soldaten, traten herzu und brachten ihm Essig und sprachen: Bist du der Juden Kö- nig, so hilf dir selber! Es war aber über ihm auch eine Aufschrift: Dies ist der Juden König. Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in glei- cher Verdammnis bist? Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam ei- ne Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stun- de, und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riß mitten entzwei. Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er. Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: Fürwahr, dieser ist ein frommer Mensch gewesen! Und als alles Volk, das dabei war und zuschaute, sah, was da geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehr- ten wieder um. Es standen aber alle seine Bekannten von ferne, auch die Frauen, die ihm aus Galiläa nachgefolgt waren, und sa- hen das alles. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Amen. Credo Fürbitten: (Lasst uns beten:) Herr, unser Gott, wir schauen auf das Kreuz und ver- stummen über dem Leid, das du in Jesus Christus für uns auf dich genommen hast. Deine grenzenlose Liebe zu uns konnte so weit gehen. In deinem Leiden und Sterben für uns, suchst du uns und willst uns in Ewigkeit für dich gewinnen und von Schuld und Tod erlösen. Schenke es uns heute, dass wir uns finden lassen. Wir bitten dich für uns hartherzige Menschen, die doch immer wieder auf ihre eigenen Verdienste pochen, dass uns vor dem Gekreuzigten alle Hinweise auf unsere Ta- ten, unser Vermögen oder unsere eigene Mühe vergehen. Lass uns das einleuchten: Wir sind Bettler vor dir und haben keinen Anspruch auf dein Heil und deine Verge- bung. Wir bitten dich für uns durch den Glauben so wenig ge- festigte Menschen, dass wir heute begreifen, wie sehr du uns liebst und wie viel du für uns getan hast. Wir sind von dir zum Leben erwählt, du willst uns nicht verlieren, sondern in Ewigkeit in deiner Nähe haben. Schenke uns die rechte Freude daran und mache uns dankbar. Wir bitten dich für uns oft so gleichgültige Menschen, dass wir die Botschaft dieses Karfreitag mitnehmen in unser Leben - auch in den kommenden Tagen und Wo- chen. Dass wir uns immer wieder daran erinnern und da- von aufbauen lassen, dass wir zu dir gehören, von dir in Jesus Christus teuer erkauft sind und dass wir uns deiner Liebe würdig erweisen. Wir bitten dich für deine friedlose Welt: Lass die Chris- ten den Mut finden - mehr als bisher - die Versöhnung und Liebe, wie sie in deinem Kreuz sichtbar geworden ist, zu allen Menschen hinzutragen. Wir wollen unsere Verantwortung neu wahrnehmen: dass wir als erlöste Menschen leben, dass wir unseren Glauben auch aus- strahlen und in unseren Taten bewähren, dass wir unser Herz für die Nöte unserer Mitmenschen entdecken und mit ihnen zu teilen lernen. So mache du, guter Gott, Leid und Kreuz deines lieben Sohns, unseres Herrn und Bruders an uns fruchtbar. Stille Vaterunser Abkündigungen Segensbitte