Liturgieentwurf zum 4. Sonntag nach Trinitatis

(04.07.2004)

Liedvorschläge:

1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm"

(unter "Wochentexte") oder 133, 1-3

2. Wochenlied: 428,1-5 oder 495, 1-5

3. Lied n.d. Predigt: 240, 1-3 oder 628, 1-5 "Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen ..."

4. Schlusslied/-vers: 345, 5

Wochenspruch: Gal. 6,2

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Im Namen...

Psalm: (Ps. 25,4-5a; 5b-11)

Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige!

Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich!

Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich.

Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.

Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen, gedenke aber meiner nach deiner Barmherzigkeit, Herr, um deiner Güte willen!

Der Herr ist gut und gerecht; darum weist er Sündern den Weg.

Er leitet die Elenden recht und lehrt die Elenden seinen Weg.

Die Wege des Herrn sind lauter Güte und Treue für alle, die seinen Bund und seine Gebote halten.

Um deines Namens willen, Herr, vergib mir meine Schuld, die so groß ist!

Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige!

Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich!

Kommt lasst uns anbeten!

Kyrie:

Herr, Jesus Christus, du bist unser Bruder geworden und hast uns damit zu Geschwistern gemacht. Wir sind nun nicht mehr nur für uns allein verantwortlich, sondern auch für einander. Vergib uns, wo wir nur an uns selbst denken. Vergib uns alles eigensüchtige Schielen auf unseren Vorteil. Mach uns durch deine Liebe wirklich zu Brüdern und Schwestern, die sich auch für einander verantwortlich fühlen und einander helfen. Herr, erbarme dich!

Gloria:

Gott ist unser aller Vater. Er liebt alle seine Kinder gleich. Er weiß um die Gaben, die er uns geschenkt hat und lädt uns ein, sie für einander einzusetzen, denn dafür hat er sie uns gegeben. Wer viel bekommen hat, kann viel geben. Wem wenig geschenkt ist, der tut auch mit Wenigem genug. Niemand wird überfordert. Keiner kann sich Verdienste sammeln. Alles ist von Gott und zu seinem Lob und Preis. Darum: Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Lasst uns beten!)

Himmlischer Vater, schenke uns heute Augen, die mehr als bisher auf die Geschwister achten. Schenke uns Ohren, die hören, was unsere Mitmenschen nötig haben. Schenke uns das Gespür dafür, wo gerade unsere Kraft, unser Wort, unser Trost gebraucht wird. Vor allem, guter Gott, lass uns nicht ausweichen und keine Ausflüchte erfinden, wenn du uns ansprichst und die Not der Menschen gerade uns fordert. Gib uns dann ein Herz, das bereit ist zu helfen, Füße, die sich auf den Weg machen und Hände, die es auch vollbringen durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: 1. Mose 50,15-21

Die Brüder Josefs aber fürchteten sich, als ihr Vater gestorben war, und sprachen: Josef könnte uns gram sein und uns alle Bosheit vergelten, die wir an ihm getan haben.

Darum ließen sie ihm sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tode und sprach:

So sollt ihr zu Josef sagen: Vergib doch deinen Brüdern die Missetat und ihre Sünde, dass sie so übel an dir getan haben. Nun vergib doch diese Missetat uns, den Dienern des Gottes deines Vaters! Aber Josef weinte, als sie solches zu ihm sagten.

Und seine Brüder gingen hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte.

Josef aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes Statt?

Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk.

So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen. Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.

Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja!

Credo

Predigt: Röm. 14, 10 - 13

Fürbitten: (Lasst uns beten:)

Herr, unser Gott, oft ist unser Bild von den Mitmenschen fest: So sind sie, so waren sie und so werden sie bleiben. Selten denken wir darüber nach, dass unsere Schwestern und Brüder vielleicht so sind, wie sie sind, weil wir ihnen keine Chance geben, sich zu ändern.

Gott, lass uns doch unbefangen auf die Mitmenschen zugehen, sie nicht festlegen, sondern das in ihnen sehen, was durch deine Liebe aus ihnen werden kann.

Und lass uns dabei vor allem eins nicht vergessen: Auch wir sind nicht so, wie du uns gemeint hast. Darum wollen auch wir an uns selbst arbeiten, dein gutes Wort des Evangeliums aufnehmen und in uns entfalten, dass wir dem Bild unseres Heilands und Bruders Jesus Christus ähnlich werden.

Wir bitten dich heute für die Menschen, die weder bei sich selbst noch bei anderen für eine Veränderung und Entwicklung offen sind, die meinen, alles müsste und würde immer so bleiben. Überrasche sie mit deiner Liebe, die alles ändern kann - bei den anderen und bei ihnen selbst.

Wir bitten dich für die Menschen, die vom Kreisen um sich, um ihren Vorteil, ihr Hab und Gut nicht loskommen. Zeige ihnen, dass sie nicht krampfhaft festhalten müssen, was du ihnen doch zum Teilen und Weiterschenken gegeben hast. Lass sie erkennen, dass im Austeilen eine große Freude liegt und dass geteiltes Gut nicht weniger wird, sondern nur noch mehr.

Wir bitten dich für die Menschen, die zu viel an andere denken, die sich in der Liebe zum Nächsten aufreiben und für sich selbst keine Liebe mehr übrig haben. Lass sie begreifen, dass wir uns auch selbst lieb haben müssen, um andere lieben zu können und zeige du ihnen, dass sie für dich schon immer einzig und liebenswert sind.

Zuletzt bitten wir dich für uns und unsere Gemeinde: Lass unter uns neu das Bewusstsein entstehen, dass wir eine Gemeinschaft von Geschwistern sind, die zusammengehören und für einander Verantwortung tragen. Gib, dass sich in dieser Gemeinschaft jede und jeder von uns wohl fühlt und getragen weiß. So lass uns immer mehr zu dem wachsen und werden, was wir heute schon sein sollen und einmal in Ewigkeit sein werden: deine Kinder.

Wir wollen noch in der Stille für uns selbst und für einander beten:

Stille

Vaterunser

Abkündigungen

Segensbitte