Bewahr das Bild von Manfred Günther Bewahr das Bild von mir, mein Gott, wie du mich einst gedacht. Und halt mir immer wieder vor, wozu du mich gemacht. Geh du mir nach, und hol mich ein. Und wo ich mich verlor, laß wieder selbst mich sein. So vieles zeig ich alle Tage, was ich nicht selber bin. Das, was ich denke, was ich sage hat andern, fremden Sinn. Ich lache, doch ich möchte weinen, ich wirke aufmerksam und hör nicht zu. Mein Wort nur Schall und meine Gesten Scheinen und Rolle nur ist vieles, was ich tu. Der Ort, an dem ich heute stehe, gibt vor, das Ziel zu sein. Ich bin zu feige, daß ich gehe und wär doch nicht allein! Ein Schritt nur trennt vielleicht vom Leben, von einem, das mit Recht sich Leben nennt. Ich weiß es wohl und muß doch widerstreben; mein Herz hat Angst vor dem, was es nicht kennt. Wer weiß, wie lange ich noch bleibe, dann ist der Lauf getan. Es scheint, ich gehe nicht, ich treibe... kein Wille spornt mich an. Kein Augenblick wird wiederkehren! Jetzt endlich stehen...drehen wär mir gut! Da ist das Licht - mein Dunkel muß sich wehren. Wie krieg ich Kraft? Wann endlich fass ich Mut?