Advent heißt Ankunft Vier Wünsche auf den Weg Nun sind sie wieder angebrochen, die stimmungsvollen, stillen Wochen: Advent ist da! - Doch ist er still? Besinnlich frohe Stimmung will in diesen Tagen nicht entstehen. Denn Herzen und die Uhren gehen viel schneller noch in dieser Zeit! Und keiner, scheint es, ist bereit und unser Geist ist längst nicht offen für Weihnachtsfreude, Liebe, Hoffen ..., was allerdings kein Wunder ist! Denn sieht man hin als Realist, wird klar, woran die Menschen kranken! Daraus entstehen dann Gedanken und Fragen, wie man helfen kann, dass Alte, Junge, Frau und Mann, die Hektik und Zerstreuung binden, sich sammeln und zur Ruhe finden, für Herz und Seele ein Gewinn. - Mir kamen Wünsche in den Sinn, ich will sie auszusprechen wagen. Mein erster Wunsch in diesen Tagen: Ein wenig Abstand von der Welt! Wir leben nicht von Brot und Geld und nicht vom Schuften und vom Schaffen. Wir mögen Häuser, Güter raffen und bleiben innerlich doch arm. Ein Sack voll Gold macht nicht so warm, wie Dank des Menschen, dem wir schenken. Und wenn wir gar an die noch denken, die hungern, fern im fremden Land, und wenn wir öffnen Herz und Hand für alle, die an Geld und Gaben ganz nah bei uns zu wenig haben, was gäbe das doch andern Mut! Wie täte das uns selber gut! - Mein zweiter Wunsch, er führt nach innen: Der Sache Kern zurückgewinnen! Denn „Ankunft“ meint das Wort „Advent“! Den der da kommen möchte, kennt der Christenmensch. Das Herz bereiten, ist Sinn und Zweck von diesen Zeiten, und dass ER in uns Wohnung nimmt. Ein wenig Stille täglich stimmt die Seelen ein und auch die Herzen. Ein Weilchen Rast beim Licht der Kerzen, vielleicht ein Viertelstündchen nur ... Das bringt uns sicher auf die Spur, von dem, der des Adventes Mitte. Mein dritter Wunsch ist eine Bitte: Vergesst, sitzt ihr im Kerzenlicht, die Kinder und die Enkel nicht! Die Kleinen sollen’s auch verstehen, nicht blind durch diese Tage gehen, so wie man sonst im Jahr so geht. Die Freude wächst, wo man versteht, wer und wozu er einst gekommen, warum er Menschheit angenommen und was uns seine Ankunft bringt. Wie schön, wenn ihr dazu noch singt, es gibt so gute alte Lieder! Wie wär’s mit „Alle Jahre wieder“, vielleicht auch das: „Macht hoch die Tür“? So kriegen Kinder schon Gespür für dieser Wochen Sinn und Wesen. - Als vierter Wunsch steht hier zu lesen, was jedem ganz persönlich gilt: Die Zeit sei fröhlich euch und mild, sie schenke Hoffnung, Liebe, Frieden. Erfolg und Glück sei euch beschieden, dem Herzen und der Seele Ruh! - ER gebe Segen euch dazu! Manfred Günther Längs und quer zur Zeit - Gedichte für Alsfelder Allgemeine 70