Wie man’s macht... (Teil 9) ...dass man lebend durch die Pilzzeit kommt Beim Start der Pilzsaison vor Wochen hat Wilhelm B.* mich angesprochen, ein Mensch, der eh’ man Pilze brät, uns fachlich-kompetent berät. Als Chef der Pilzberatungsstelle berichtete er schlimme Fälle von Sammlern, die ganz offenbar nichts wussten über die Gefahr und böse Folgen durch Verzehren (die stets zur Herbstzeit wiederkehren!), wenn einer Pantherpilze** statt der Champignons gebraten hat. Gefährdet sind nicht nur die Städter, die regelmäßig Knollenblätter- und Fliegenpilze** kiloschwer von Wiesen und aus Wäldern her im Korb zur Pilzberatung bringen. Auch Dörfler sind - vor allen Dingen die jungen! - oftmals ahnungslos. Doch reicht ein Stück vom Giftpilz bloß, um Großfamilien auszurotten, wie jüngst in Eschenrod bei Schotten.* - Jetzt fragt ihr sicher, wie konkret die Pilzvergiftungsabwehr geht? Hierzu wird Wilhelm sich bequemen, persönlich jetzt das Wort zu nehmen, in dem er uns sehr klar beschreibt, wie man im Herbst am Leben bleibt, wenn zwischen Lauterbach und Gießen in Wäldern tausend Pilze sprießen. So hört nun hier auf Wilhelm B.: „Das Pilzesammeln, wie ich’s seh’, ist für den Laien zu gefährlich. Die wirklich guten wachsen spärlich und sind in Oberhessen knapp! Drum schneide niemals Pilze ab! Das sollst du denen überlassen, die sich schon lang damit befassen, zum Beispiel, lieber Leser, mir! Schreib’ auf den Ort, das Waldrevier, notiere auch die Kartendaten und mach’ ein Bild (sonst muss ich raten) von diesem Pilz, den du nicht kennst. Nachdem du noch die Uhrzeit nennst, schick’ das als Mail zu meinen Händen.*** Ganz wichtig: Schweige nach dem Senden, vor jedermann von Fund und Ort! Sonst wären rasch die Pilze fort, noch ehe sie von mir betrachtet. Sofern ihr alles das beachtet, erhaltet ihr in Bälde dann die Mail, die euch erhellen kann, was das denn wohl für Pilze waren. Zum Fundort nochmal hinzufahren, das spart ihr euch. Dort ist nichts mehr! Längst wären Pilze zum Verzehr jetzt auch zu alt, doch sollt ihr wissen: War euer Fund ein Leckerbissen, dann sag’ ich heut’ schon: Weiter so! Auf jeden Fall, ich bin recht froh, vor schlechten Pilzen euch zu schützen! Die Pilze-Bilder könnt ihr nützen: Ihr macht so nach und nach davon ein schönes Pilzelexikon! Noch eins zum Schluss, ein Pilz ist sicher, das Pils von Bitburg oder Licher. Und freut euch, wenn ihr eines hebt, dass ihr die Pilzzeit überlebt!“ Manfred Günther * Eigen- und Ortsnamen geändert ** Pantherpilz, Knollenblätterpilz und Fliegenpilz sind giftig! *** Wilhelms E-Mail-Adresse: info@pilzfreund.de Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 79 Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 79