Vom Sinn der Kirchenfeste Die 8 Gb bittet um Auskunft* Ein Lehrer schreibt: „Die Schüler fragen, ich solle ihnen doch mal sagen, was Pfingsten, wenn du kirchlich bist, für Christen denn zu feiern ist? Was ‘Weihnacht’ heißt - nicht übertrieben! - war gegenwärtig grad bei sieben, die andern vierzehn gaben an: ‘Da feiern wir den Weihnachtsmann und lassen ihn mit andern Dingen uns auch ein neues Handy bringen.’ Danach, getreu dem Jahreslauf, kam dann die ‘Osterfrage’ auf. Drei wussten aus der Kindheitsphase: Zu Ostern kommt der Osterhase! Ganz ohne Ahnung schien der Rest der Klasse 8. Beim nächsten Fest war dann die Kenntnis am geringsten: Nicht einer wusste was zu ‘Pfingsten’, denn auch der Konfi-Unterricht** behandelt leider Pfingsten nicht, obwohl sein Umfang doch zwei Tage! So also noch einmal die Frage: Was sag’ ich meiner 8 Gb, wenn ich sie nächste Woche seh’? Ich bitte Sie, gern in Gedichten, die Klasse 8 zu unterrichten, was unsrer Feste Ursprung sei. Aus Kassel, Lehrer Friedhelm Mai!“ Die Klasse ist nicht dumm geblieben! Hier kommt, was ich zurückgeschrieben: „Mein lieber Mai, nebst Klasse 8! Zunächst ein Wort zur Heil’gen Nacht, da ist, sonst wären wir verloren, uns nicht der Weihnachtsmann geboren, genauso wenig Nikolaus, noch weniger die Weihnachtsmaus, vielmehr der Sohn des Herrn der Welten, als dessen Vater Gott muss gelten, in einem Stall als kleines Kind, ganz so, wie alle Kinder sind, doch hergesandt die Welt zu retten. - Zum Osterfest, da möcht’ ich wetten, weiß jeder - wenn er nachdenkt - mehr: Der Sohn des Höchsten, bitte sehr, war freitags in den Tod gegangen, hat dann zu Ostern angefangen, was jedem Christen Hoffnung schenkt: Man hatte ihn ins Grab gesenkt, er wurde auferweckt zum Leben! - Zum Pfingstfest gibt es, zugegeben, nichts, was man klar beschreiben kann: Der Geist fängt in der Kirche an, der Menschen Herzen anzuregen, Verstand und Hände zu bewegen, um das zu tun, womit der Christ, dem andern Menschen dienlich ist, der Nächstenliebe angemessen, ganz ohne eigene In’tressen. - Nun wissen wir, was Pfingsten heißt. Doch ist noch lang nicht, was du weißt, zu Tat und Wirklichkeit geraten. Hier sind, die mich um Auskunft baten, gebeten, jetzt mit Herz und Hand, mit Überlegung und Verstand den Geist der Pfingsten zu verbreiten und denen Freude zu bereiten, die immer nur im Schatten sind, an denen wir meist taub und blind und mitleidlos vorübergehen. Die Menschen, die nach diesen sehen und ihnen schenken Kraft und Zeit, sind schnell und gründlich eingeweiht, was Pfingsten und der Geist bedeuten. - Sagt’s weiter möglichst vielen Leuten! Macht Pfingsten wahr und bleibt dabei! Gruß an euch Schüler und Herrn Mai!“ Manfred Günther * Die Idee zum Gedicht entstand durch das verheerende Ergebnis einer Umfrage bei Schülern über die Bedeutung der Kirchenfeste ** Konfi-Unterricht = Konfirmandenunterricht Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 70