Die Kreppelzeitung klärt auf Drei Fragen an die Politik Heut’ endlich wollen wir es wagen und bisher Ungefragtes fragen, auch das, was manchem nicht gefällt! Drei Fragen sind es aus der Welt der Politik und der Parteien, die sich hier aneinanderreihen, nur drei von tausend oder mehr, (glaubt mir, die Auswahl fiel mir schwer!), danach wird Antwort auch gegeben! - Die erste Frage aus dem Leben der Bundeshauptstadt an der Spree stellt jetzt aus Merlau, Walter G.: „Ich möchte lange schon mal wissen, wo sind, wenn wir sie dort vermissen, die Leute aus dem Parlament, bei dem, was man das „Plenum“* nennt? Denn noch bei wichtigsten Problemen, (besonders bei sozialen Themen!) ist gähnend leer das Bundeshaus. Macht ihr Mandat denn nicht auch aus, dass die Gewählten sich bequemen, am Plenum auch mal teilzunehmen? Besteht denn hierzu keine Pflicht? Warum nur, frag’ ich, tun sie’s nicht? Wer anders würde sich erdreisten, in seinem Job sich das zu leisten?“ Zunächst einmal, soviel ist klar: Was Walter G. beschreibt ist wahr! Es ist im Fernseh’n oft zu sehen: Die schönen blauen Sessel stehen in Massen unbesetzt und stumm im Deutschen Bundestag herum, derweil die Platzinhaber schwänzen und tagelang durch Fehlen glänzen. Wo aber sind sie und wieso? Die Antwort macht uns zwar nicht froh, doch leuchtet ein und ist verständlich: Berlin ist Großstadt und nicht ländlich, so ist das Angebot auch groß: Man kriegt dort alles, nicht nur bloß Zigarren, Schnaps und Lebensmittel. Sei’s Bankkredit, Doktorentitel, sei’s Luxusauto, Hochseeyacht, was nutzlos ist, was glücklich macht, ist alles in Berlin zu haben. Doch geht die Pirsch nach diesen Gaben nicht wie ein Wimpernschlag im Nu! Bei Volksvertretern kommt hinzu die große Höhe der Diäten! Auch wenn sie gar nichts andres täten, viel Geld braucht Zeit, dass man’s verprasst! Dass hierzu nicht die Arbeit passt in Plenumssitzung und Fraktionen, ist wohl nicht extra zu betonen, denn das versteht sich von allein. - Die Frage zwei aus Grebenhain, stellt eine Hausfrau, Hilde Kister: „Es geht mir hier um den Minister des Äußeren, der wie bekannt, beweibt nicht ist, vielmehr bemannt! Ich frage mich daher schon länger, fährt er allein als Einzelgänger in Länder, die moslemisch sind? Es weiß ja schließlich jedes Kind, dass Männer, die mit Männern leben, dort Anlass für Erregung geben und dass islamisches Gebot sie mit dem Henkerbeil bedroht! Doch fällt es schwer, sich vorzustellen, dass wirklich man in solchen Fällen Politiker - wie das schon klingt! - die anders sind, zum Henker bringt. Das gäbe, denk’ ich, auch Empörung und zwischenstaatlich eine Störung. Auch wär’ es, wenn ich’s richtig seh’, recht schwierig für die FDP, dann einen Neuen zu benennen.“ Soweit wir hier die Lage kennen, ist Antwort hier nicht allzu schwer: Im Inter-Religions-Verkehr mit den korangeprägten Staaten, gilt für den Mann von Diplomaten: Er muss ‘als Frau’ verschleiert geh’n und ist von ihm nichts mehr zu seh’n, hat niemand Grund, sich aufzuregen! - Franz Meierbär aus Schlechtenwegen, stellt noch die Frage Nummer drei: „Ich hörte jüngst so nebenbei, es gäbe in Berlin das Streben, den Spitzensteuersatz zu heben, weil eine große Steuerlast viel besser doch zu denen passt, die Aktien haben und Millionen. Will wirklich die Regierung schonen, die sonst des Staates Sparschwein sind: Den Hartz-Empfänger und sein Kind?“ Herr Meierbär, ich muss verneinen! Selbst wenn die Zeichen günstig scheinen, ich sag’ es deutlich und ganz schlicht: Geld von den Reichen gibt es nicht, denn reich sind auch, die uns regieren! Sie wollen selber nichts verlieren, drum dulden sie, was uns entzweit und fördern Ungerechtigkeit! Denn eins steht fest, ich sag’s ganz offen: Meist sind sie selbst zu sehr betroffen! Wer denkt und handelt denn gerecht, wenn er damit sich selber schwächt? Doch halt! Es gibt in diesen Zeiten zur Besserung noch Möglichkeiten: Gebt Volksvertretern nur Hartz IV und treibt den Menschen aus die Gier, mit der sie schöpfen aus dem Vollen und mehr als andre haben wollen. Dann hofft und wartet unbeirrt, bis auch der Mond noch eckig wird! Manfred Günther * Plenum = Vollversammlung der Parlamentarier Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 57 Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 57