Wie man’s macht... (Tipp 2) ...dass man die große Mülltonne bekommt* Jetzt geht’s - es wird auch wieder heiter! - mit der Gedichtereihe weiter, die erst vor Wochen hier begann. Der zweite Tipp ist heute dran. Doch ist zu seines Themas Fragen, noch eh’ wir starten, was zu sagen, weil sonst der Leser nicht versteht, worum’s genau denn heute geht. Drum also hier zur Wissensmehrung ein kurzer Abriss zur Erklärung, damit ihr zur „Entsorgung“ wisst, wie’s früher war und wie es ist. Denn so nur kann es dann gelingen, zur bess’ren Zukunft vorzudringen, in der, damit der Name stimmt, Ent-sorgung wirklich Sorgen nimmt. - Wie war das denn in früh’ren Jahren? Es ging darum, an Müll zu sparen! Die Abfalltonnen waren klein, es passte kaum etwas hinein. Das half den Menschen zur Entscheidung: Das höchste Ziel ist Müllvermeidung, was Deponie und Umwelt schont. Auch hat die Sache sich gelohnt, es war im Portmonai zu spüren, denn niedriger war’n die Gebühren, zu jedermanns Zufriedenheit. - Doch bald schon kam die neue Zeit und mit ihr brachen alle Schranken der Umwelt- und der Spargedanken, denn anders ist es nicht zu seh’n, wenn Leute an den Dingen dreh’n, die ökologisch günstig liefen. Geschah’s als die Behörden schliefen? Brach wohl ein „Hohes Tier“ die Hand und lag dann lang im Krankenstand und die Vertretung hat entschieden? Aus jedenfalls, war’s mit dem Frieden um das, was doch Ent-sorgung heißt! Statt Sparsamkeit regiert der Geist der Müllvermehrung und -verschwendung. So sind heut’ Tonnen in Verwendung von größer bis zu riesengroß! Gab’s früh’r pro Haus ein Tönnchen bloß, so geht es heute nach Personen, die dort gemeldet sind (nicht wohnen!). So kann es, wenn dein Kind studiert und meist in Frankfurt residiert, (bis auf die Sommerferienpause!) doch sein, es zählt auch noch zu Hause und kostet dort die Müllgebühr. Auch steht gewiss vor deiner Tür in diesem Fall - und das ist übel! - ein viel zu großer Abfallkübel, der hässlich ist und räumlich leicht für drei bis vier Familien reicht. Bei Vater, Mutter mit drei Kleinen (die rechnerisch als „halb“ erscheinen, drei Komma fünf kommt da heraus!), seh’n Tonnen schon gewaltig aus und sind gefüllt nicht mehr zu schieben. Erreicht man der Personen „sieben“, stellt uns das Ding die Einfahrt zu. Doch „zehn“ und „siebzehn“ sind der Clou, da setzen Tonnen dann Akzente als klein- und große Monumente! - Soweit erstmal. Genug erklärt. Jetzt hofft der Leser, er erfährt, nun auch den Tipp, der ihm versprochen! Nicht Karl, nicht Frieda sondern Jochen gab ihn - und er ist sagenhaft! So will ich jetzt der Leserschaft den Tipp von Jochen weitergeben: „Nicht weniger ist anzustreben, statt vier Personen etwa zwei und statt der fünf Personen drei ... Nein, umgekehrt: Man muss versuchen, die Wohnung stark zu überbuchen: Statt viere also lieber zehn, auch siebzehn Leute wird wohl geh’n. Ihr müsst dazu euch nur bequemen, recht viele bei euch aufzunehmen: Aus Gießen oder Weitershain, sie dürfen auch aus Frankfurt sein. Am besten geht es mit Verwandten, Berufskollegen und Bekannten. Behördlich ist dabei der Witz: Man „wohnt“ bei euch mit Zweitem Sitz, doch bleibt in andern Landkreisgrenzen. Nachdem die Ämter sie ergänzen, sodass sie bei euch „wohnhaft“ sind, steh’n bald - es geht oft ganz geschwind - die Großcontainer vor den Türen. Gewiss, die kosten dann Gebühren, doch habt ihr die in kurzer Zeit mit Schläue und mit Findigkeit auch wieder drin: Mit Riesentonnen wird leicht und rasch viel Geld gewonnen! Es kommt drauf an, was man draus macht! Zwar sind sie nicht dafür gedacht, doch gut als Schwimmbad zu gebrauchen. Die Nachbarschaft kommt planschen, tauchen und zahlt gewiss recht gern dafür. Nutzt man denn Deckel als die Tür, dann kann - und niemand wird’s verbieten! - den Müllcontainer man vermieten: Als Zimmer oder Autoport, vielleicht dem Arzt vom Nachbarort als Raum für Sprech- und Praxisstunden. Schnell ist noch anderes gefunden, wozu das Ding sich nutzen lässt. Mit etwas Technik, das steht fest, dient uns die Tonne - ohne Frage! - auch gut als Biogasanlage!“ - Soweit der Tipp. Wir sind am Schluss. Nur eins noch, was ich fragen muss: Ist euch der Tipp, den ihr gelesen ein wenig zu verrückt gewesen? Ich kann’s versteh’n und geb’ euch recht. Und doch war alles wahr und echt - halt nur ein wenig übertrieben. Für alle, die’s ganz nüchtern lieben: Lest hier Tipp drei beim nächsten Mal, dann wieder praktisch und real. Manfred Günther * Der Zuordnung von Personenzahl zur Mülltonnengröße und dem im Gedicht gegebenen Tipp liegt folgende Veröffentlichung der ZAV im Internet zugrunde: http://www.zav-online.de/php/pdf/FAQ.pdf Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 35