Endlich kürzer! Ein Problem - unsanft gelöst M. lebt im Vogelsberg, in Mücke. Er dichtet und hält große Stücke auf seine Verse, die er schreibt. Seit vierzig Jahren schon beweibt, drei Töchter, eine Enkelin ... Fast meint man, dass ich’s selber bin, der über sich zu schreiben scheint! Und ihr habt recht, wenn ihr das meint! Denn heute geht’s nicht wie gewöhnlich nur über andre ... unpersönlich, vielmehr - mir ist’s nicht angenehm! - hört ihr von meinem Hauptproblem: Das ist Ideenschwund mitnichten, trotz großer Menge von Gedichten. Auch fehlt die Lust zum Reimen nicht, im Gegenteil, mir wär’s Verzicht, dürft’ ich nicht weiter Verse schreiben. Auch mag ich’s, leicht zu übertreiben, so dass der Leser lachen kann. Und schließlich kommt es wohl auch an bei Lesern und bei Leserinnen. Mein Hauptproblem beim Verse spinnen (ich hab’s auch häufig schon gehört!), ist, dass wohl viele eines stört: Die große Länge der Gedichte, mit stets recht langer Vorgeschichte! So kommt’s, dass zu viel Zeit verrinnt, bis ein Gedicht so recht beginnt. Kaum einer scheint nach sechzig Zeilen bereit, beim Lesen zu verweilen, weil er vom Drang zum Schlaf bewegt, sich lieber in sein Bettchen legt. Doch wird er dort beim Schnarchen, Träumen, den Sinn der Verse wohl versäumen, denn wieder wach, wird’s meistens nichts, mit Weiterlesen des Gedichts. - Was also tun? Ich weiß nicht weiter, denn mach’ ich’s kürzer, wird’s nicht heiter, weil keiner ein Gedicht versteht, dass anfangs schon zuende geht, Humor braucht schließlich Vorbereitung! (Auch ein Artikel in der Zeitung beginnt ja niemals gleich am Schluss!) Ich weiß nicht, was geschehen muss, damit ich „kurz zu werden“ lerne. Wie krieg’ ich der Gedichte Kerne schon vorne in die Verse rein? (Und lustig soll’s ja auch noch sein und so, dass Leser auch mal lachen!) Was war das eben für ein Krachen dort aus dem Innern des PC? Da schmort doch und raucht ... oh weh! und mitten im Gedicht ... oh Schrecken! Der wird mir doch nicht ganz verre Der Autor hat der Redaktion nach dem Crash seines Computers folgendes telefonisch übermittelt: PC kaputt! Doch ist’s gelungen: So kurz wie nie, wenn auch erzwungen. PC ersetzt! Jetzt ist mir bang, war ich dem alten auch zu lang und kann ich künftig wohl beim Schreiben bei unter sechzig Zeilen bleiben, weil sonst mir der PC krepiert? - Na, jedenfalls, es wird probiert! Manfred Günther Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 29 Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 29