Das Dings im Bad ... und wofür es wirklich da ist Wenn’s jemand hat, dann hängt es immer an einer Wand im Badezimmer - doch manchmal ist’s auch aufgestellt. Man hat es als ein Mensch von Welt, doch gilt’s als etwas ... mehr für Damen! Mit „Dings“ ersetzt man oft den Namen, der schwierig ist ... nein, nicht Bidett! Das klingt zwar sicher auch ganz nett ... doch wird „Bidet“ mit „-eh“ gesprochen! - Ich habe in den letzten Wochen mal rumgefragt in Freundeskreis und Nachbarschaft, ob jemand weiß, was des Bidets Bestimmung wäre? Bevor ich’s euch am Schluss erkläre, hört, wie man’s hier und da benutzt: Mein Freund, der Angler Peter putzt die Fische drin, die er gefangen. Frau Wiebke wickelt Spargelstangen in nasse Baumwolltücher ein und legt sie über Nacht hinein, da bleiben sie dann bis zum Kochen recht knackig und wie frisch gestochen. Der Wilfried aus dem Nachbarhaus holt erst zu der Bemerkung aus: „Das Dings ist leider viel zu teuer, bedenkt man, dass mit Mehrwertsteuer man leicht fünfhundert Euro löhnt!“ Doch hätte er sich dran gewöhnt und nutzt es gern zum Füße waschen! Der Karl kühlt sommers drin die Flaschen, bevor den Inhalt er genießt. Die Frieda, seine Gattin, gießt oft Lauge ein und wäscht dann Socken und sind die trocken, dient’s den Locken: Die Wickler finden hier den Platz. Die Meiers haben einen Satz von Lampenbirnen drinnen liegen (die alten, die wir nicht mehr kriegen!), von dreißig, vierzig, hundert Watt. Bei Schmidts wird Dogge Fips dran satt: Das Dings fasst sieben Chappi-Dosen! Bei Hinzes schwimmen Unterhosen und Büstenhalter im Bidet, ja, manchmal gar ein Negligé, um vor der Wäsche dort zu weichen. Und ist es leer, dann ist’s das Zeichen: Die Wäsche wusch und liegt im Schrank. Dem Neffen Frank ist’s eine Bank, er sitzt darauf beim Nägelschneiden. Und seinen kleinen Kindern beiden ist’s Ostern dann das Nestversteck. - Befremdlich ist jedoch der Zweck, den Base X* dem Dings gegeben: Sie schwingt sich drauf, so rittlings eben und wäscht sich, wo kein Mensch es meint, und wo die Sonne niemals scheint ... Nun ja, Geschmäcker variieren. - Jetzt will ich mich nicht länger zieren und mach’ den Sinn euch offenbar, für den das Dings erfunden war: Wie schon gesagt: Mehr für die Damen! Das Dings erklärt sich durch den Namen ... doch stellt man erst den Eimer drauf, dreht am B-i-d-e-t die Brause auf, und folgt dem Namen beim Gebrauchen: Die Brause - in - den - Eimer - tauchen! Es funktioniert auch wirklich toll! In Kürze ist der Eimer voll, jetzt Meister Proper noch benutzen, dann kann die Frau** die Wohnung putzen, denn das tut Not von Zeit zu Zeit. - Ich denk’, wir wären dann soweit, dass ich die Antwort auf die Frage in aller Kürze nochmal sage: Das Dings dient, dass die Frau von Welt, den Wassereimer darauf stellt, ihn erst zu füllen, dann zu putzen. Für alle, die es anders nutzen, hier noch die Warnung, klipp und klar: Ihr tut’s auf eigene Gefahr! Manfred Günther * Bei einem solchen Missbrauch des Bidets, muss meine Base anonym bleiben! ** Männer können den Eimer auch in der Hand halten! Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 25 Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 25