Anrufbeantworter - Teil 2 Heut’ geht’s in Sachen AB weiter. Versprochen war, es würde heiter, das wird es auch, verlasst euch drauf! - Wir nehmen jetzt das Thema auf, indem wir nach den Worten fragen, die AB’s uns beim Anruf sagen. Die nämlich sind oft selbst erdacht und mittels Mikro selbst gemacht und zeigen uns, es gibt auch heute noch wirklich or’ginelle Leute, mit echtem Witz und viel Humor! - Mein Dichten geht dabei so vor, als würden wir jetzt wirklich wählen, worauf die AB’s dann erzählen, warum, wer nicht zu Hause ist (was oft gelogen, wie Ihr wisst!) und dann erfragen, was wir wollen und sagen, wann wir sprechen sollen ... Der erste Anruf geht an Ruth: Ihr AB sagt: „Sie haben Mut, dass Sie mich jetzt gerade stören! Ich geh’ nicht ran, doch kann Sie hören! In drei Sekunden bin ich stumm, die drei Sekunden ... sind ... jetzt ... um!“ Der zweite Anruf geht an Heiner: „Hier ist nicht Heiner, sondern keiner, das heißt, ich bin nur der AB! Wenn ich gleich aus der Leitung geh’, wird Ihre Nachricht aufgenommen. Sie sollten schnell zur Sache kommen, noch besser wär’s, Sie schwiegen ganz!“ Der dritte Anruf geht an Franz, wir hören seinen Automaten: „Sie sind ... nein, lassen Sie mich raten, mein Kontoführer von der Bank!? Wenn ja, dann bin ich leider krank und musste mich mit Grippe legen. Wenn nein, dann bin ich zwar zugegen, doch nicht direkt am Telefon, vielmehr auf Band, jetzt nach dem Ton!“ Den vierten Anruf bei Sabine, erledigt wieder die Maschine und diesmal kurz und ziemlich knapp: „Du störst, drum schalte ich jetzt ab!“ Der fünfte Anruf geht an Frieder. Die Auskunft dort ist länger wieder, und sehr poetisch irgendwie ... Dort heißt’s nach einer Melodie: „Ich bin zu Hause, mache Pause, und ich brause oder schmause; vielleicht hab’ ich ein Rendezvous? Na, irgendwas davon trifft zu! Ist’s schlimm für euch, mich zu verpassen, dann könnt’ ihr gern was hinterlassen: Mein AB schaltet auf Empfang für euer ‘Piep’ - beliebig lang!“ Der Anruf Nummer sechs bei Maren lässt diese Nachricht uns erfahren - sie zeigt des AB’s Widersinn: „Dass ich jetzt nicht zu Hause bin, liegt am AB, der war sehr teuer: gut 100 Euro, ohne Steuer - doch ist mein Lohn bei Schlecker klein, drum müssen Überstunden sein und die gerade mach’ ich eben.“ - Lasst mich zum Schluss ein Fazit geben: Ich denke, wenigstens privat stört er, der AB-Automat! Denn eines ist doch sicher richtig: Ist einem, mich zu sprechen, wichtig, weil sonst kein andrer helfen kann, dann ruft er später nochmal an! Auch kann ich keinen Grund erkennen, am AB jedem gleich zu nennen, wo ich wohl bin, wie lang, warum ...? Und schließlich ist’s auch ziemlich dumm, noch einen Rückruf zu versprechen, um dies Versprechen (meist!) zu brechen. - Mein Schlusssatz sagt, wie ich es seh’: Es geht auch ohne den AB! Manfred Günther Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 19