Zum Advent (Tipp 2) Sie kommen teuer diese Wochen auf Weihnacht hin, drum wie versprochen, ein zweiter Tipp - heut’ für den Mann. Ein Rat, der Männern helfen kann, Advent mal billig zu gestalten, das Geld im Portmonai zu halten und das auch noch auf solche Art, die nicht nur Geld, auch Nerven spart, denn Stress und Hektik wird vermieden. Wem solches im Advent beschieden, der ist dann auch zur Weihnachtszeit entspannt und für das Fest bereit: vom Schenkerummel unbetroffen, der weihnachtlichen Freude offen. - Ein zweiter Brief hat mich erreicht (ich mach’s mit ihm mir wieder leicht und geh’ den Weg, den ganz bequemen, den Wortlaut treu zu übernehmen; es schreibt - für Heinz und Hans - der Fritz*): „Hier, unser Brief wirkt wie ein Witz, doch ist es wirklich so gewesen! In unserm Stammlokal am Tresen entstand vor Wochen die Idee, das weihnachtliche Schenkbudget** für diesmal drastisch zu beschneiden. Doch wie nur, wie wär’s zu vermeiden, mit Frauchen in der nahen Stadt, die leider auch ein Kaufhaus hat, sich wieder Hacken abzulaufen, um tausend Gaben einzukaufen, damit dann Schwester, Onkel, Kind am Weihnachtstag zufrieden sind und Oma, Opa eh’ sie sterben uns nicht aus Ärger noch enterben? Hier ist es, was wir ausgeheckt und was für uns im Endeffekt gewiss dreitausend Euro sparte. Wir setzten alles auf die Karte: ‘Wie kriegt man Kaufhaus-Hausverbot?’ Wer das erst hat, ist nicht bedroht beim Weihnachtseinkauf Geld zu lassen! Man sollte uns bei Dingen fassen, die störend sind, nicht kriminell, zwar wirksam, doch ganz leicht und schnell vollbracht, fast ohne Vorbereitung und ohne Kosten und Begleitung ... und dazu fiel uns manches ein. So ging ein jeder ganz allein zum Kaufhaus hin, dort zu sondieren und dies und jenes zu probieren, was harmlos ist und doch so dreist, dass man des Hauses uns verweist ... Hier sind ein paar von diesen Sachen (es lohnt vielleicht, sie nachzumachen denn - das verraten wir schon jetzt - wir haben unser Ziel zuletzt erreicht: Das Hausverbot für alle!): - Der Hans hat in die Eingangshalle ein Schild gestellt: Hier frisch gewachst! (Nur war die Frage: Wer verknackst sich schon den Fuß auf Teppichboden?) - Die nächste unsrer Episoden fand statt durch Heinz im Damenklo, indem er dort mit ‘Ho-ho-ho’ als Weihnachtsmann die Brillen putzte. - Ich unterdessen, ich benutzte die Überwachungskamera wie einen Spiegel, stand ganz nah und zeigte mich beim Nasebohren! Zwei Stunden musst’ ich bohrend schmoren, dann kam der Kaufhausdetektiv. - Mit Hans bei ‘Lebensmittel’ lief zur selben Zeit die tollste Sache: Per Megaphon schrie er, man mache vom Kaufhaus aus heut’ die Aktion ‘Verhütung in der Landregion’! und hätte auch was zu verteilen. Man sah zu Hans die Menschen eilen und mit der Aufschrift ‘Gruß aus Rom!’ erhielt ein jeder ... ein Kondom! - Die Krönung aber der Geschichte, von der ich heute hier berichte, Heinz’ Meisterstück von hohem Rang, war als gequält sein Ruf erklang (aus dem Kabuff zur Kleiderprobe!): ‘Ist das denn hier ‘ne Garderobe? Hallo! Das Klopapier ging aus!’ - Sehr bald kam dann vom Warenhaus an Heinz, an Hans und mich ein Schreiben: Man rüge unser schlimmes Treiben mit Nachdruck, wolle aber nicht die Strafverfolgung bei Gericht, vielmehr, sie hätten sich entschieden, sie ließen uns hinfort in Frieden, sofern sie uns zweitausendzehn bis -zwölf im Hause nicht mehr seh’n. So also hatten wir gewonnen! - Die Zeit des Sparens hat begonnen! Zwar maulen unsre Frauen noch, sind manchmal schlecht gelaunt und doch empfinden sie’s auch selbst als Segen: Nichts gibt es mehr, sich aufzuregen, Geschenkejagd - für uns ade! Die hohen Kosten sind passé und das noch gleich für gut zwei Jahre! Das, liebe Leute, ist das Wahre: Du bist vom Schenkestress befreit ... und sie wird schön, die Weihnachtszeit! Manfred Günther * Die Namen sind frei erfunden. ** Budget - sprich: Büdchee Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 11 Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 11