Rechtzeitig kaufen! Es ist schnell zu spät! Der Manfred* hat ein Buch geschrieben (Gedichte, wie sie viele lieben!), das bietet er jetzt Frau und Mann als ein Geschenk zur Weihnacht an. Das heißt: Man soll sich’s selber schenken, beziehungsweise die bedenken, die einem lieb, verwandt, bekannt und die begabt mit Vers-Verstand und gern auch mal Gedichte lesen! (Des Buches ganz besond’res Wesen ist dabei noch - es ist kein Witz!: sein Reingewinn ist Benefiz** für Grünbergs viele Tafelkunden.) Der Dichter hat gut tausend Stunden in den Gedichtband investiert. Zwar meist aufs Zwerchfell adressiert, ist doch nicht alles nur zum Lachen! Es geht auch oft um solche Sachen, die Sorgen machen und auch Leid in unsrer Welt und unsrer Zeit - doch heit’re Themen überwiegen. Auch äußerlich wirkt’s sehr gediegen und ist ein Buch aus einem Guss, für Freunde des Gedichts ein Muss, und gibt’s den Hang noch zum Sozialen, dann wird man gern den Preis bezahlen, es sind ja fünfzehn Euro nur! Gern setzt der Dichter Signatur vorn auf des Buches erste Blätter und schreibt dazu noch: Für den Vetter, für Onkel Georg, für Marie ... - Nur eines macht der Dichter nie: Er wird die Bücher nicht verschenken! Das ist auch klar, wenn wir bedenken, wem der Erlös denn dienen soll: Der Tafel - und das ganz und voll! - Nun hat die Sache eine zweite, sehr wesentliche andre Seite, das ist die liebe Käuferschaft: Da scheint es gar nicht vorteilhaft, beim Bücherkauf noch lang zu warten, vielmehr jetzt langsam durchzustarten, zum Bücherladen*** hinzugeh’n, eins von den Büchern zu ersteh’n, sehr gern auch zweie oder dreie, am besten eine ganze Reihe, für alle, die euch lieb und wert! Wer solch ein Buch zum Fest beschert, der spricht vom Helfen nicht, der tut es und es entsteht gleich doppelt Gutes: Indem ihr, die ihr so bedenkt, mit Freude und Humor beschenkt und dann noch, dass ihr etwas spendet und euer Herz zu denen wendet, die bei der Tafel Kunden sind. Vergesst es nicht und tut’s geschwind und nicht erst morgen, übermorgen ... „Was einer heute kann besorgen ...“, ihr kennt das gute alte Wort! Das, was ihr habt, kommt nicht mehr fort, drum Schluss mit Zögern und mit Zieren! Am Ende wird euch sonst passieren, wie’s Paula* ging, im letzten Jahr: Vom Vorsatz her war alles klar: Sie wollte was bestimmtes kaufen. Doch statt zum Laden hinzulaufen, bei dem sie wusste, dass er’s hat, gab Paula ihrer Trägheit statt und ließ sich Zeit ... erst sieben Tage! Dann kam ihr langsam diese Frage: „Ob’s immer noch auf Lager ist?“ Nach neuerlicher Wartefrist von wieder sieben Tagen Länge, kam Paula endlich in die Gänge. Jedoch - es wundert uns nicht sehr - das was sie wollte, gab’s nicht mehr, es war seit langem ausgegangen. - Bis heute gibt’s noch nichts zu bangen, dass dies bei Manfreds Buch geschieht. Und doch: Wer allzulang verzieht, kriegt endlich nur die mag’ren Reste! So also ist’s auch hier das Beste, man macht sich schnell (noch heute!) auf und absolviert den Bücherkauf! Manfred Günther * Heute ist nur einer der beiden Eigennamen erfunden! ** Benefiz = gute Tat *** Es gibt das Buch z.B. bei ausgesuchten Buchhandlungen und natürlich beim Autor: pfr.guenther@onlinehome.de, http://www.predigt-eichendorf.de/ Der Karl, die Frieda und die andern... - Gedichte für Alsfelder Allgemeine Zeitung 09