Abschied Ein Christ hat lang genug gedichtet. Er ist auch fünfundsechzig schon. So hat er neu sich ausgerichtet und geht nun endlich in Pension. Jetzt will er viele Reisen machen, auch wandern, malen, Dinge tun, die neu für ihn, halt andre Sachen als wie bisher. Auch auszuruhn hat er sich ernsthaft vorgenommen: Vom Stress und Druck vorm Drucktermin, von Angst, ob auch Ideen kommen, beziehungsweise ob sie ihn beim Dichten dann zu Versen bringen, die lesbar sind, mit Geist und Sinn und heiter auch vor allen Dingen und für die Leser ein Gewinn. Kurzum, die „Christ“-Kolumne endet und keiner hört von mir: „Zum Glück!“ Denn wer sich hin zu Neuem wendet, lässt Liebgewordnes auch zurück und schwer ists, sich davon zu trennen. So gehts auch mir. Es fällt nicht leicht, das glauben alle, die mich kennen. So ist jetzt hier die Zeit erreicht, um meinen Lesern Dank zu sagen! Ihr wart mir über Jahre treu. Was bleibt, sind meine „Sonntagsfragen“ in jeder Woche samstags neu. So lad ich euch heut ein zu diesen, zwar meistens ohne Heiterkeit, doch wird der Mensch auf das gewiesen, was wirklich trägt in dieser Zeit. So wünsch ich jetzt viel Glück und Segen der mir geneigten Leserschaft und sichren Schritt auf euren Wegen und Freude auch und Lebenskraft. Manfred Günther