Guter Rat Ein Christ hat ziemlich viel zu tragen! (Zumindest bildet er sich's ein!) Geraume Zeit verstreicht mit Klagen; ihn quälen Gicht und Zipperlein. Doch nicht genug: Oft hat er Schmerzen im Leber-, Bauch- und Kopfbereich! Am allerschlimmsten ist's am Herzen, auch sind ihm oft die Kniee weich. Mit einem Satz: Er ist belastet von Krankheit, Mühsal, Lebensfrust. Wann immer er zu Ärzten hastet - das tut er oft! - wird's ihm bewusst! Nun zählt der Christ wohl nicht zu jenen, die gern aus Leid Beachtung zieh'n; vielmehr gehört der Mann zu denen, die so vor Christentaten flieh'n! Denn immerhin, das muss man wissen: Er braucht an Sachen dieser Welt, an Geld und Gütern nichts zu missen, sein Lebenshaus ist gut bestellt! Auch stimmt's bei ihm in Ehedingen: Das Glück ist da, man harmoniert, auch scheint Erziehung zu gelingen, der Eltern-Kind-Kontakt floriert. Doch bleibt's dabei: Er kennt nur Klage; das viele Gute sieht er nicht! So stellen wir mit Recht die Frage: Ob's nicht am rechten Blick gebricht!? Denn sicher soll, wer an Geschenken, wie dieser Christ so reich erhielt, nun tätig auch an andre denken, weil Schenken stets auf Teilen zielt! So also wird dem Christ empfohlen: Er übe sich in Christlichkeit! Er wird vom „Leid“ sich rasch erholen; für's „Kranksein“ bleibt ihm keine Zeit! Manfred Günther