Ausnahme-Regelung (Bevor die Plage wieder beginnt!) Ein Christ sagt, ohne zu erröten und glaubhaft auch und ernst gemeint: Ein Tier - selbst Fliegen nur - zu töten, sei etwas, was er strikt verneint! Es sei das Tier, selbst das geringe, ein Wesen Gottes und „beseelt“, ein „Mitgeschöpf“ - kein Teil der Dinge! - dem nur Gehirn und Sprache fehlt. Nun quält den Christen dieser Tage - besonders abends und bei Nacht - der Unbill einer Schnakenplage, die grad im Bett zu schaffen macht: Es will der Christ am Abend schlafen, er schließt die Augen, löscht das Licht und träumt auch schon von weißen Schafen... Die Schnaken aber duldens nicht! Sie stürzen sich von Decken, Wänden, den Schläfer weckt ihr „Sri-sri-sri“, und laben sich an Hals und Händen, an Bein und unbedecktem Knie. Dort haben sie sein Blut gerochen, sie stechen, saugen, unbeschwert; am Morgen ist der Christ zerstochen, so geht es dem, der sich nicht wehrt! - Seit heute freilich riss dem Guten nun doch der Faden der Geduld: Erschlägt die Schnaken, lässt sie bluten und fühlt sich dennoch ohne Schuld! Wies kommt? Er lernt nun doch zu trennen und teilt das Tier in „schlecht“ und „brav“. Das schlechte ist am Stich zu kennen; sein „Schnaken-Notwehr-Paragraph“: „Der Schnake fehlt das Seelenleben! Ist kein Geschöpf und ist nicht gut! Und wenn sie an den Wänden kleben, vergießen sie nur fremdes Blut!!!“ Manfred Günther