Kirchliches Leben Ein Christ - aus Anlass seiner Trauung - gerät mit „Kirche“ in Kontakt: Der Pfarrer predigt voll Erbauung und rührend auch, man ist gepackt! Er leuchtet in die tiefsten Tiefen des Ehebunds mit viel Gefühl. (Des Christen Vater gar muss schniefen und auch er selber bleibt nicht kühl.) Der Pfarrer spricht von Glück, von Liebe, dass wenn sie fehlt, die Ehe stirbt und dass man bei der Sache bliebe! Womit er für die Kirche wirbt! Am Ende war es eine Stunde, die mancher lange nicht vergisst. Man ist sich einig in der Runde, dass „Kirchlich trauen“ Spitze ist! Hernach bei Sekt und Sahnetorte spricht unser Christ den Pfarrer an: Er danke herzlich für die Worte, er sei ein Mann, der reden kann! Auch spüre man bei ihm die Wärme, die Gottes Wort den Menschen schenkt, ein Wert, an den man sonst im Lärme der lauten Welt zu wenig denkt! Und dann - des Pfarrers Augen strahlen fragt unser Christ ein wenig bang, als ringe er mit innren Qualen: „Sie bleiben doch im Ort noch lang?“ (Der Pfarrer schwelgt in Glücksminuten! Erlebt er hier den seltnen Fall der Seelenwandlung hin zum Guten? Ein neues Schaf im Kirchenstall?) Der Christ fährt fort, dass wir verstehen, was heutzutage „kirchlich“ heißt: „Zur Taufe gibts ein Wiedersehen!“ (Und in der Tat: So ists auch meist!) Manfred Günther 11. Juni