Moderne Zeiten Ein Christ - die Zeit, die hochmoderne, sie schreitet fort und er geht mit - holt sich am Fernsehn aus der Ferne die Sender via Satellit. Das Dach des Hauses "ziert" als Schüssel - sie könnte gar nicht größer sein! - des Christen "visionärer Rüssel", er saugt ihm Unterhaltung ein. Kanäle sind genug beisammen, der eigne aber längst nicht voll! Er schwelgt und springt in den Programmen, auch wenn der Mensch doch schlafen soll. So ist er mit der Welt verbunden (die "Welt" gemeint im Doppelsinn!) und widmet ihr die Freizeitstunden, rund sieben täglich immerhin! Selbst sonntags steht die Sende-Brücke vom Satellit bis in sein Haus: Ein Medienzauber ohne Lücke! (Er hielte sie auch gar nicht aus!) Kontakt mit Menschen gibt es keinen, er bleibt für sich und abgetaucht, auch fehlt die Zeit, dem nachzuweinen: Er hat doch alles, was er braucht! So holt der Christ sich zwar "von droben" des Fortschritts bunte Wellen her, doch brach ein andrer "Draht nach oben": Er sendet und empfängt nicht mehr! Manfred Günther 22. Januar