Entwicklung Ein Christ, man konfirmiert ihn eben, verspricht zu seinem Herrn zu stehn: Er will sein ganzes Christenleben den guten Weg des Glaubens gehn! Wie rasch ist ein Jahrzehnt vergangen: der junge Christ beschließt es neu, nun aber wirklich anzufangen: In Liebe und in Hoffnung treu! Die Zeit verfliegt. Mit vierzig Jahren ist leicht verändert der Beschluss: Er will sein Christentum noch sparen! (Weils der Karriere schaden muss!) Mit sechzig kommen dann die Tage, an denen - jeder! - rückwärts blickt. Auch unser Christ stellt bang die Frage: „Woher, wohin?“ Und er erschrickt! Was ging ihm vieles doch verloren: Der Glaube, Gott, der Sinn der Zeit, die Treue, die er einst geschworen... Wie ist das alles fremd und weit! So wird noch einmal aufgeschoben: „Da mach ich mich im Alter ran; mit siebzig geht mein Blick nach oben! Das schwör ich mir, ein Wort, ein Mann!“ Mit siebzig schließlich wird dem Alten, den Schwur zu halten ziemlich schwer: Jetzt will er sich als Christ entfalten, nur - leider! - lebt er schon nicht mehr! Manfred Günther