Tiefgang Ein Christ beteuert seinen Glauben, der „tief im Herzen, wohlverwahrt“. Es könne nichts ihm diesen rauben! Er sei von „fester, starker Art“! So brauche er von all den Sachen, von denen sich der Glaube nährt, nur ab und an Gebrauch zu machen. Zum Beispiel habe sich bewährt, den Kirchgang stark zu reduzieren, weil Kirche häufig nur verwirrt! Man könne da nur Zeit verlieren! Wogegen er doch unbeirrt von dem, was da mit „bloßen Worten verkündet wird“, sich müht und strebt, dass jederzeit und allerorten er seinen Glauben übt und lebt! - Soweit der Christ. Nun wird wohl jeden, der solche Äußerung vernimmt, bewegen, ob die schönen Reden denn auch gedeckt. Man fragt: Obs stimmt? Macht unsres Christen Art und Leben die innre Haltung offenbar und kann vom Glauben Zeugnis geben? Ist also, was er sagt auch wahr? Doch halte man dem so Befragten nun bitte eines auch zugut: Ob nicht der Glaube des Besagten schon viel zu „tief im Herzen“ ruht? Manfred Günther