Peinlich, peinlich! Ein Christ kommt durch ein Taufbegehren mit seiner Kirche in Kontakt. Bald wird der Pfarrer ihn beehren! - (Die Chance wird beim Schopf gepackt: Man will ja Eltern, Paten sagen, wie „Taufe“ in der Kirche geht! Wer soll das Kind ans Becken tragen? Und wo man sitzt und wann man steht!) Der Tag ist da, man hockt im Kreise (- der Pfarrer ists, der gleich erscheint! Man flüstert nur beklommen, leise. Die Furcht vorm Ungewissen eint.) Da tritt er ein, die Leute staunen: Sympathisch, jung, schaut fröhlich drein. Man hört den Christen leise raunen: „Das muss ja wohl ein Neuer sein!“ Der Pfarrer, der sie damals traute - rund sieben Jahre ist das her - war doch der alte, längst ergraute... Der hält wohl keine Taufen mehr? Auch war er - soll man drüber schweigen? - ein Mann, den mancher so nicht mag: Ganz ernst und streng und ziemlich eigen, ein Pfarrer halt vom alten Schlag! Jetzt fragt der Christ - wer wird sich scheuen, man ist ja schließlich treuer Christ! - den Pfarrer (den vermeintlich neuen): Ob er im Ort schon heimisch ist? Der Pfarrer kann mit Antwort dienen (er wirkt verschmitzt; man meint, er grinst!): „Ich tue hier im Ort bei Ihnen seit über sieben Jahren Dienst!“ Manfred Günther