Aschermittwoch Ein Christ im Zug der „tollen Tage“ ist ins Vergnügen eingetaucht. Der Sinn des Treibens? - keine Frage: „Drei Tage, die man jährlich braucht!“ Vom Ursprung will der Christ nichts hören: Was „Fastnacht“ heißt, warum, wozu... Denn zu viel Kenntnis würde stören! Er will den Spaß - und seine Ruh'! Und irgendwie, man kanns verstehen, denn wüsste er des Faschings Sinn, könnt seichter Spaß ihm schnell vergehen, die Lust am Treiben wär dahin. Denn „Fastnacht“ heißt, wie manche wissen (und für die Christen sowieso!): „Wir müssen Spaß bis Ostern missen - drum sind wir jetzt noch einmal froh!“ Und grad der Mittwoch, der am Ende, erschiene gleich im andern Licht: Er wäre radikale Wende, von Völlerei zur Fastenpflicht! Wer also ist, der nicht verstünde, dass wer nichts weiß, auch gern so bleibt? Denn bist du kundig, wirds zur Sünde, was einer nach dem Mittwoch treibt! Warum mit Wissen sich belasten? So denkt der Christ und lächelt breit: Er weiß von „Kreuzweg“ nichts und „Fasten“ - ihn intressiert davor die Zeit! Manfred Günther