Glauben Ein Christ, er ist beim Bibellesen, hört eben, wies bei Kana war: Das „Wasser“ wäre „Wein“ gewesen - dies scheint ihm doch zu wunderbar! Er will ja - ohne aufzumucken – so manches, was die Bibel sagt, recht gerne glauben, gerne schlucken und ohne dass ers hinterfragt. Doch geht ihm das, was hier beschrieben – bei aller Ehrfurcht! - doch zu weit. Dies Wunder dünkt ihn übertrieben: aus Wasser Wein - du liebe Zeit! Derselbe Christ liest in der Zeitung (ihr Name reimt sich gut auf „mild“) des Zeitgeschehens Aufbereitung; jetzt scheint ihm gar nichts gar zu wild! Da hört er, wie die Reichen leben, wie faul und dumm Rumänen sind, wie reichlich Deutsche Spenden geben für Caritas und Sorgenkind. Hier glaubt er alles leicht und gerne: „Wenns da doch steht, wirds wohl so sein!“ Hier gehn aus Nähe und aus Ferne die Lügen ihm als Wahrheit ein. Wie kommt es nur, so wird man fragen, dass unser Kopf dies Kunststück schafft? Man soll auch hier die Wahrheit sagen: Das ist und bleibt wohl rätselhaft! Manfred Günther