Vergleich Ein Christ und Intellektueller erklärt, warum er gläubig sei: Es fasse Christi Sache schneller, wer geistig rege und dabei gebildet, kundig und beschlagen in Kunst, Kultur und Wissenschaft. Man müsse sich ja wirklich fragen, wies ohne Hirn und Geisteskraft dem „Primitiven“ wohl gelingen, ja, auch nur möglich werden soll, zum Kern des Glaubens vorzudringen; der sei doch tiefster Weisheit voll! Ein zweiter Christ sitzt stumm daneben, versteht schon diese Rede nicht. (Das macht: Es zählt der zweite eben zu jenen, die erklärter Sicht des ersten nach, nur einen blassen Verstand besitzen, der zu seicht, des „Glaubens Tiefe“ ganz zu fassen.) Es zeigt sich freilich, dass er reicht, auch Christentaten zu entflammen! Denn eben - wies das Schicksal fügt - bricht in der Nähe wer zusammen. Ein Blick, ein Herzschlag nur genügt: Der „Primitive“ ohne Säumen hat schon die Schritte hingelenkt; derweil der „Rege“ in den Räumen des Geistes Glaubensfrüchte - denkt! Manfred Günther