Entgegenkommen Ein Christ, der ehrlich sich bemüht, verpasst den Gottesdienst seit Wochen. Er hält - um zehn - ihn für verfrüht und hat es auch schon ausgesprochen: Er gehe samstags spät zu Bett, ja, manchmal sei es Sonntagmorgen! Das mache ihm die Woche wett mit ihrer Arbeit, Stress und Sorgen. Dann schlafe er halt gerne aus; wärs ihm denn wirklich zu verdenken? Er komme dann vor zehn nicht raus und müsse sich den Kirchgang schenken. Doch täte ers bestimmt nicht gern! Vielmehr: Was wäre das ein Segen, wenn es am nächsten Tag des Herrn gelänge, einmal umzulegen: Wärs denn am Nachmittag so schlecht? Und wirklich, schon nach vierzehn Tagen (den andern Christen wars nicht recht!!!) beschloss man, den Versuch zu wagen: mit Kirche nachmittags um zwei. Und fügsam zeigten sich die Frommen, - obgleich nicht gern! - sie warn dabei! Nur unser „Christ“ war nicht gekommen. Manfred Günther