Denkmalspflege Ein Christ, so sagt er, hängt am Alten: Die Burgen, Kirchen, Schloss und Haus..., man muss sie unbedingt erhalten! Die Landschaft sähe traurig aus und schlimmer noch die Dörfer, Städte, wenn in der „Einheitsnorm“ der Zeit man „alte Bausubstanz“ nicht hätte. (Die Wortwahl zeigts, er weiß Bescheid!) Die Fachwerkbalken, Dächer, Mauern, sie sind ihm lieb und schützenswert. Verfall und Abriss lässt ihn trauern; er ist ein Mann, der Altes ehrt! Man sah ihn oft schon demonstrieren. wenn irgendwo ein Bau bedroht. Sich laut fürs Alte engagieren, war stets ihm oberstes Gebot! Nun fügt es sich (so gehts im Leben!) der Abriss droht nicht „irgendwo“, vielmehr kaum einen Steinwurf neben grad dieses Christen Bungalow. Dort steht seit an die hundert Jahren ein echter Denkmals-Pflegefall, zwar morsch, doch würdig zu bewahren: ein schöner alter Bullenstall! Er soll dem Schaufelbagger weichen, so forderts bald der halbe Ort. (Die „neue Zeit“ geht über Leichen!) Da spricht auch unser Christ ein Wort: „Das alte Ding mag endlich fallen. die Stelle wird zum Platz planiert, mit Bänken, Tischen dient er allen, der Untergrund schön asphaltiert...“ Wie kommts, so wird der Leser fragen, dass einer so sein Fähnchen dreht? Entscheidend ist, das muss man sagen, woher und wie der Wind grad weht! Und außerdem, man muss es sehen: Ein fernes Denkmal stört mich nicht; doch Ställe, die so nah mir stehen, verstellen mir die eigne Sicht! Manfred Günther