Ökologie Ein Christ, dem Umweltschutz verbunden, hat endlich - gleich vor seinem Haus - zur Öko-Praxis hingefunden und führt sie rasch und gründlich aus: Er schichtet Steine auf zum Haufen und folgt der Umweltschützer Rat, (die Steine muss er nicht mal kaufen!) als Frosch- und Krötenreservat. Das zweite ist - man kennt von Bildern zur Augenzier den kleinen Teich - er lässt ihn ab sofort verwildern! Er will Natur und will sie gleich! Das dritte ist: das Rasenschneiden! Weils für die Käfer schädlich ist, solls jeder Öko-Gärtner meiden! Das wird er künftig - denkt der Christ. Jetzt glaubt er, dass aus seinem Garten schon bald ein Paradies entsteht ein Biotop mit vielen Arten, in dem der Igel jagen geht... Auch denkt er, dass auf diese Weise - und er hat Recht mit dieser Sicht! - er Schöpfung und den Schöpfer preise; nur an die Nachbarn denkt er nicht! Die nämlich sieht man, sich in Mengen - die Münder offen, Augen weit - am Zaun vor seinem „Garten“ drängen. Man spricht von „Schlamp-“ und „Schludrigkeit“! „Wie kann denn der“, so hört man sagen, „mit dieses Dschungels wüstem Bild, die Ordnung so zu stören wagen!? Hier wucherts ja ganz kraus und wild!“ Nun muss der Christ, das wäre wichtig, sehr willensstark und standhaft sein! Er weiß es doch, sein Weg ist richtig! Doch andrerseits: er ist allein... - Ein Christ, dem Umweltschutz verbunden, hat wieder - gleich vor seinem Haus - zur alten Ordnung hingefunden: „Das sieht doch gleich viel besser aus!“ Manfred Günther