Ansprache zur Aufnahme der Vorkonfirmanden - 13.6.1999 (gehalten vom Pfarrer/in und MitarbeiterInnen aus dem Kindergottesdienst) (Um das Bild zum Gottesdienst zu sehen, auf das Icon neben "Konfir.-Aufnahme 4" klicken!) Ansprache 1: Liebe neue Vorkonfirmandinnen und Vorkonfirmanden, liebe Gemeinde! Wir kommen jetzt zu den Händen auf dem kleinen ausgeteilten Blatt. Seltsam nicht wahr? Was sollen sie sagen? Gleich vorneweg: Jede der Hände hat mit der Zeit zu tun, die jetzt für euch beginnt, liebe Jungen und Mädchen. Aber fangen wir mit der ersten Hand an, oben links: Die ist ausgestreckt und wird wie zum Gruß gereicht. Wir denken dabei daran, daß wir euch ja heute in unserer Gemeinde begrüßen. Unsere Hand ist auch ausgestreckt. Wir freuen uns, wenn ihr jetzt auch bald so ganz zu uns gehört, weil ihr auch von Jesus Christus erfahrt und hoffentlich auch zum Glauben an ihn findet. - aber gerade bei dieser ersten Hand oben links wollen wir nicht nur reden! Das kann man ja auch zeigen, daß man sich freut und einen anderen gern begrüßt... Darum wollen wir alle hier jetzt einmal das tun, was diese Hand zeigt: Wir wollen euch, liebe Vorkonfirmanden, aber auch uns alle gegenseitig mit Handschlag begrüßen. Vielleicht sagen wir dazu noch ein freundliches Guten Morgen oder was uns sonst in den Sinn kommt. - Laßt uns einander die Hände reichen...nach vorn...nach der Seite...nach hinten...alle, die in unserer Nähe sind... Liedansage: Herr, deine Liebe... EG 610,1 Ansprache 2: Oben in der Mitte ist die zweite Hand, die mit dem roten Faden um den Finger. "Roter Faden"... Wir denken dabei daran, daß wir Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Gemeinde, euch in der kommenden Zeit so gern den Anfang eines solchen Fadens in die Hand geben würden. Was das für ein Faden ist? Vielleicht nennen wir ihn Jesus oder auch die Gemeinde, vielleicht ist das auch der Glaube der Christen? Wir möchten euch jedenfalls gern etwas in die Hand legen, an dem ihr in die Zukunft gehen könnt: Als Orientierung, als Halt und Hilfe, aber auch zum Freuen und für's Herz. Wir sind nämlich überzeugt davon, daß man mit diesem Jesus ein gutes Leben haben kann. Das muß nicht immer leicht sein in einem Leben mit ihm, aber es ist gut und sinnvoll und man weiß, daß man nie allein ist: Man hat immer Freunde, Mitmenschen, die zu einem stehen, Nächste, wie wir das in der Kirche nennen und man hat eben auch diesen Jesus selbst zum Freund. Daß ihr ihn als Anfang des roten Fadens fürs Leben in die Hand bekommt, dafür wollen wir gern sorgen: Die Mitarbeiterinnen bei der jungen Gemeinde, der Pfarrer und bestimmt auch eure Eltern und Paten. Liedansage: Herr, deine Liebe... EG 610,2 Ansprache 3: Jetzt kommt die dritte Hand - oben rechts: Da zeigt doch einer mit dem Finger! - Wir sehen da eine doppelte Bedeutung drin: Einmal könnte das heißen, da zeigt jemand auf euch und will sagen: Dich kann ich nicht leiden. Oder auch: Du hast etwas falsch gemacht. Das ist in jedem Fall einer, der euch Böses will, vielleicht schimpft er euch oder macht euch sonst irgendwie das Leben schwer. Das kommt ja doch immer wieder mal vor. Dazu sollt ihr wissen: Mit diesem Jesus Christus, von dem wir euch in den nächsten zwei Jahren viel erzählen wollen, habt ihr immer einen, der sich vor euch stellt, wenn einer so mit dem Finger auf euch zeigt. Ihr müßt also nie Angst haben. Ihr seid nicht allein. Niemals! Aber dieser ausgestreckte Finger könnte auch heißen: Du gehörst jetzt auch zu diesem Jesus. Und vielleicht kommt dann eben auch die Frage: Stehst du auch dazu, was dieser Jesus sagt und wie er gelebt hat? Versuchst du etwas davon auch in deinem Reden und deinen Taten zu zeigen? Spürt man dir ab, daß er für dich wichtig ist? - Seht ihr, genau da wollen wir euch auch helfen in der kommenden Zeit. Daß ihr nicht kneifen müßt, wenn einer euch nach diesem Jesus fragt. Daß ihr etwas von ihm wißt und auch dazu stehen könnt und man euch ein bißchen ansieht, was er für alle Menschen bedeutet. Ansprache 4: Jetzt kommt die Hand mit dem Siegerzeichen... Was soll das sagen? Das gibt's ja - Gott sei Dank - auch im Leben! Daß wir uns so richtig gut fühlen, daß wir glücklich sind, uns auf den nächsten Tag freuen - so wie jetzt vielleicht schon auf die Sommerferien, die bald beginnen. Wenn euch also so ist, daß ihr euch auf der Sonnenseite seht, daß ihr fröhlich und zufrieden seid mit euch und mit allem, was euch begegnet, dann möchten wir euch einladen, auch dem dankbar zu sein, der euch und uns allen die Gründe zur Freude schenkt. Wir meinen unseren Gott, den Vater im Himmel. Wir finden nämlich, obwohl es den Menschen heute doch immer besser geht, obwohl keiner von uns nur zu klagen hat, vielmehr jeder von uns reich beschenkt wird - jeden Tag - nimmt die Dankbarkeit der Menschen immer mehr ab. Alles wird selbstverständlich hingenommen. Noch die besten Geschenke Gottes werden wortlos eingesteckt. Wir glauben, daß so ein Leben ohne Dank und Dankbarkeit fade ist und nicht richtig. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß es noch einmal mehr Freude schenkt, wenn man Gott auch danke sagt für alles, was er uns täglich, reichlich gibt! "Danke, lieber Gott!" ist etwas, was uns nicht ärmer macht, sondern noch reicher! Liedansage: Herr, deine Liebe... EG 610,3 Ansprache 5: Und jetzt kommt die Hand mit dem grünen Geldschein! Da habt ihr euch bestimmt schon gefragt, was das denn bloß heißen soll! Wir wollen hier offen und ehrlich alles sehen und ansprechen, wie es nunmal ist. Der Geldschein meint das, was am Ende der Konfirmandenzeit doch auch sehr verlockend ist: Die Geschenke, das Sparbuch, oft Bargeld in beträchtlicher Höhe... Wir wollen daran nichts ändern, das könnten wir auch gar nicht. Wir wollen aber versuchen, daß euch in dieser zweijährigen Konfirmandenzeit etwas mindestens ebenso wichtig wird wie die Geschenke am Ende: Das ist nämlich die Sache, um die es in Unterricht und im Gottesdienst der Jungen Gemeinde geht: Das man Jesus Christus kennenlernt, daß wir in ihm die Hilfe für unser Leben finden, daß wir uns ihm anvertrauen und an ihn glauben können. Und vielleicht gelingt es uns sogar mit seiner Hilfe, daß so die verlockenden Gaben bei der Konfirmation wieder das werden, was sie ursprünglich eigentlich sein sollten: Eine Zutat, eine Zugabe zu dem großen Geschenk, das uns Gott mit dem Glauben und Vertrauen auf Jesus Christus in unserem Inneren machen will. Ansprache 6: Und jetzt kommen noch die beiden Hände unten auf dem Blatt; die gehören nämlich zusammen. Das sind für uns Segenshände, so wie sie der Pfarrer am Ende des Gottesdienstes oft erhebt und heute auch erheben wird. Diese Hände sollen euch sagen, daß ihr unter Gottes Schutz steht. Nicht erst von heute an, aber heute vielleicht einmal ganz bewußt. Ihr geht also heute aus diesem Gottesdienst und dürft wissen: Gott begleitet mich. Ich bin immer in seiner Nähe, auch wenn ich ihn nicht sehe. Er hilft mir. Er hört mich, wenn ich ihm meinen Kummer klage, aber auch wenn ich ihm danke oder ihn um etwas bitte. Dann soll ich aber nicht denken, daß er alles erfüllt, was ich von ihm haben will. Daß Gott mich segnet heißt ja nicht, daß er alles macht, was ich meine, daß es gut für mich ist. Gottes Segen ist vielmehr, daß er mir immer das tut, was gut für mich ist - in seinem Sinn! Das kann etwas ganz anderes sein, als was ich will. Aber darauf darf ich mich verlassen: Es wird immer gut für mich sein! Ja, und vielleicht kann dieser Segen, mit dem Gott mir die Hände füllt, auch ein Auftrag sein: Daß ich den andere weitergebe, was ich an Gutem von Gott empfange. Liedansage: Herr, deine Liebe... EG 610,4 Verlesung der Namen der neuen Vorkonfirmanden